Skandal beim Suppenkonzern Campbell's-Manager nennt berühmte Konserven "Scheißessen für arme Leute"

Der Campbell's-Klassiker: Tomatensuppe aus der Dose
Der Campbell's-Klassiker: Tomatensuppe aus der Dose
© AP
Andy Warhol machte die Campbell’s-Suppendosen weltberühmt. Doch ein Manager hält die eigenen Konserven offenbar für den letzten Mist, wie eine heimlich aufgenommene Wutrede zeigt. 

Der US-Konzern Campbell's ist einer der bekanntesten Konservenhersteller der Welt. Andy Warhol verewigte die Tomatensuppe der Firma einst in seinen ikonischen Bildern. Die Dosenfirma macht mehr als zehn Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr. Doch nun hat die berühmte Suppenfirma einen Skandal um einen hochrangigen Manager am Hals.

In einer öffentlich gewordenen Wutrede schimpft Vice President Martin Bally offenbar in unflätiger Weise über die eigenen Produkte, verunglimpft die Kundschaft und äußert sich rassistisch über Mitarbeiter. Ungünstig für ihn ist, dass ein mittlerweile gefeuerter Mitarbeiter die Beleidigungen aufgenommen und das Tonband vor Gericht eingereicht hat.

Minderwertiges Essen für Loser?

Die Tonaufnahme, die auch von Medien wie der "Washington Post" veröffentlicht wurde, hat es in sich. "Wir haben Scheiße für verdammte arme Leute", echauffiert sich die Stimme, die Bally gehören soll. "Ich kaufe keine scheiß Campbell's-Produkte mehr." Die Produkte seien "hochverarbeitet" und "ungesund". "Ich will kein scheiß Hühnchen aus dem 3D-Drucker." Dazu kommen rassistische Äußerungen über Mitarbeiter indigener Herkunft. Diese könnten "verdammt nochmal nicht selbst denken", schimpft der Manager unter mehrfacher Verwendung des F-Wortes.

Die Aussagen sind nun Teil einer Diskriminierungsklage, die ein ehemaliger Mitarbeiter Ballys vor einem Gericht in Detroit eingereicht hat. Dieser erklärte, er habe die Aufnahmen bei einem Arbeitsessen mit Bally in einem Restaurant gemacht. Nachdem er sich firmenintern über das unangebrachte Verhalten beschwert hatte, sei er gefeuert worden.

So reagiert Campbell's 

Suppenhersteller Campbell's hat Bally bis zur Klärung der Vorwürfe suspendiert. Sollten die Kommentare so getätigt worden sein, sei dies inakzeptabel, erklärte die Firma in einem Statement gegenüber der "Washington Post". "Sie spiegeln nicht unsere Werte und die Kultur unseres Unternehmens wider."

Zugleich bezeichnete das Unternehmen die Äußerungen über die Produkte als "völlig unzutreffend und absurd". Man verwende in den Suppen ausschließlich echtes Hühnchen. Der beschuldigte Manager Bally arbeite übrigens in der IT und habe "nichts damit zu tun, wie wir unser Essen machen".

bak