Das waren die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum Arbeitskampf:
1994
Electrolux übernimmt vom schwer angeschlagenen AEG-Konzern den Bereich Hausgeräte und damit das 1922 gegründete Traditionswerk in Nürnberg.
2001
Electrolux schließt die AEG-Staubsaugerproduktion im fränkischen Rothenburg ob der Tauber mit 400 Beschäftigten. Auch die hessischen Standorte Herborn-Burg (Produktion von Kochfeldern) und Kassel (Kühlgeräte) werden geschlossen.
2003
Produktionsrekord in Nürnberg: Mehr als 1,8 Millionen Waschmaschinen, Geschirrspüler und Trockner werden gefertigt. Doch das Unternehmen gerät zunehmend unter Kostendruck.
15. Februar 2005
Electrolux kündigt an, die Schließung und Verlagerung von 13 bis 14 Werken von "Hochlohnländern" in "Billiglohnländer" zu prüfen.
7. Juni 2005
Electrolux beauftragt das AEG-Management, die Schließung des Standorts Nürnberg mit 1750 Beschäftigten zu untersuchen.
12. Juli 2005
Mehrere 1000 Beschäftigte in Europa protestieren gegen die Umstrukturierungspläne von Electrolux.
1. September 2005
AEG Hausgeräte gründet Abteilungen wie Kundendienst, Logistik und Vertrieb aus, die nicht unmittelbar mit der Produktion zu tun haben. Es entstehen fünf selbstständige GmbH.
26. September 2005
Die Belegschaft bietet millionenschwere Zugeständnisse zum Erhalt des Werks an. Im Gegenzug wird eine Standortgarantie bis 2010 gefordert.
5. Oktober 2005
In einem 24-stündigen Warnstreik legen die Beschäftigten das Nürnberger Werk erstmals lahm.
21. Oktober 2005
Europaweiter Protesttag an Electrolux-Standorten in sieben Ländern.
14. November 2005
Betriebsrat und IG Metall bieten unbezahlte Mehrarbeit, die Streichung mehrerer 100 Jobs und eine Reduzierung der Fertigung in Nürnberg an.
12. Dezember 2005 Der Electrolux-Aufsichtsrat verkündet die Schließung des Nürnberger Werks zum Jahresende 2007. Die Beschäftigten legen daraufhin für mehrere Tage die Produktion lahm.
20. Dezember 2005
Rund 6000 Menschen demonstrieren in Nürnberg gegen die geplante Schließung des Werks.
12. Januar 2006
Die Verhandlungen zwischen IG Metall und Arbeitgebern über einen Sozialtarifvertrag werden ergebnislos abgebrochen.