"Wir haben einen Auftrag für 400 Regionalzüge ausgeschrieben", sagt Bahn-Einkaufschef Andre Zeug. Im Sommer solle der Auftrag vergeben werden, 2008 dann erste Züge ausgeliefert werden. Elektrotriebzüge kosten derzeit etwa vier bis fünf Millionen Euro, so dass der Auftrag einen Wert von bis zu zwei Milliarden Euro haben könnte. Als Interessenten nannte Zeug den kanadischen Konzern Bombardier, Siemens sowie die französische Alstom. "Wir tendieren dazu, bei nur einem Konzern zu bestellen", sagte Bahn-Einkaufschef Andre Zeug am Donnerstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Bei anderen Großaufträgen wie etwa dem Bau des ICE hatten sich die Konzerne zu Konsortien zusammengeschlossen.
Beim Güterverkehr will die Bahn zudem massiv alte Güterwaggons durch neue austauschen. "Wir wollen bis 2010 bis zu 10.000 Stück bestellen." Das Volumen könne sich damit insgesamt auf etwas unter eine Milliarde Euro belaufen. Hoffnungen auf Aufträge können sich damit die US-Produzenten Greenbrier und Trinity Industries machen, die auch in Osteuropa produzieren. In Deutschland werden Zeug zufolge praktisch keine Güterwaggons mehr produziert.
Dagegen können Hersteller von Loks für den Güterverkehr zunächst auf keine Aufträge hoffen. Auch 2006 werde es wohl keine Ausschreibung geben, sagte Zeug. Im Jahr 2003 hatte die Bahn einen Auftrag für rund 500 Loks in Aussicht gestellt, die Ausschreibung später aber wieder zurückgezogen. Neben Großkonzernen wie Bombardier hat sich auch Vossloh aus Nordrhein-Westfalen auf solche Loks spezialisiert.