Angesichts massiver Preissenkungen bei zahlreichen Discountern warnt die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) vor einem ruinösen Wettbewerb. Die Folge dieser Preisschlacht könnte ein Verdrängungswettbewerb sein, sagte der NGG-Vorsitzende Franz- Josef Möllenberg der "Berliner Zeitung". Er zeigte sich besorgt: Am Ende werde die mittelständisch geprägte Ernährungsindustrie die Zeche zahlen. Aber auch die Beschäftigten des Einzelhandels hätten darunter zu leiden. "Wenn die Discounter wirklich so gut verdienen, dass sie noch Luft nach unten bei den Preisen haben, dann sollten sie lieber den Beschäftigten höhere Löhne zahlen und die Arbeitsbedingungen verbessern", forderte Möllenberg.
Führende Discounter hatten am Donnerstag zum zehnten Mal in diesem Jahr bei Lebensmitteln den Rotstift angesetzt. Der Billiganbieter Aldi senkte am Donnerstag auf einen Schlag bei rund 30 Artikeln die Preise. Der größte deutsche Lebensmittelhändler Edeka, zu dem auch der Discounter Netto gehört, kündigte umgehend an, in seinem Preiseinstiegssegment mit Aldi gleichzuziehen.
Netto senkte bei 30 Artikeln die Preise. Penny, das zum zweitgrößten Lebensmittelhändler in Deutschland - Rewe - gehört, reduzierte mehr als 50 Artikel. Auch der Aldi-Rivale Lidl reagierte am Donnerstag, ohne Details zu nennen.