Der Oberste US-Gerichtshof hat den geplanten schnellen Einstieg des italienischen Fiat-Konzerns beim insolventen Autobauer Chrysler zunächst blockiert. Der Supreme Court gab am Montag dem Antrag von Pensionsfonds auf Aufschub des Chrysler-Verkaufs an den Konkurrenten Fiat statt, wie Richterin Ruth Bader Ginsburg sagte.
Die US-Regierung hatte zuvor beim Obersten Gerichtshof um eine rasche Genehmigung des Verkaufs geworben. Eine Blockade des Geschäfts hätte "gravierende Konsequenzen", hatte Generalstaatsanwältin Elena Kagan als Vertreterin des Justizministeriums erklärt. Drei Pensionsfonds aus dem Bundesstaat Indiana hatten geklagt, bei denen Chrysler mit rund 42 Millionen Dollar in der Kreide steht. Fiat kann aus der Vereinbarung aussteigen, wenn der Verkauf nicht bis zum 15. Juni in trockenen Tüchern ist, will dies aber nicht tun, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Fiat werde aus dem Vertrag auch dann nicht aussteigen, falls die Frist nicht eingehalten werde, sagte ein Sprecher.
Im Fall von Chrysler werfen die drei Pensionsfonds dem Finanzministerium vor, mit Hilfsgeldern aus dem Banken-Rettungspaket für den Autobauer Kompetenzen überschritten zu haben. Außerdem seien im Insolvenzverfahren Inhaber von besicherten Anleihen im Vergleich zu den Gewerkschaften schlechter behandelt worden. Ein Berufungsgericht in New York hatte diese Vorwürfe am Freitag zurückgewiesen, den Vollzug der Transaktion aber bis Montag ausgesetzt.