Tesla-Chef Ex-Mitarbeiter über Zusammenarbeit mit Elon Musk: "Wie ein Kleinkind, das einen Wutanfall hat"

Elon Musk
Die einen verehren ihn als Genie, andere können ihn nicht leiden: Elon Musk
© Angela Weiss / AFP
Elon Musk gilt als genialer Unternehmer mit schwierigem Charakter. In einer BBC-Doku erzählen einige Weggefährten von ihren Erlebnissen mit ihm als Chef – und kommen zu ganz unterschiedlichen Schlüssen.

Elon Musk gilt als einer der genialsten Visionäre unserer Zeit und hat es so zum reichsten Mann der Welt gebracht. Sein geschätztes Vermögen beträgt 218 Milliarden US-Dollar. Doch ebenso ist der 51-Jährige höchst umstritten. Immer wieder sorgt er mit erratischen Aussagen für Verwirrung, nicht zuletzt auf Twitter. Genie oder Wahnsinn, das ist bei Elon Musk immer wieder die Frage – und die Antwort lautet wahrscheinlich: beides, im ständigen Wechsel.

Diesen Eindruck vermitteln auch frühere Mitarbeiter:innen von Musk, die in der neuen BBC-Dokumentation "The Elon Musk Show" zu Wort kommen. Darin geben die Weggefährt:innen Einblicke in den Arbeitsalltag mit dem Tesla-Chef, beschreiben seine Führungsqualitäten und seinen Umgang mit seinen Angestellten. Die Beschreibungen und Bewertungen gehen allerdings ziemlich weit auseinander.

"Ein Geschenk für die Welt"

Schwer begeistert wirkt Dolly Singh, die von 2008 bis 2013 bei Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX angestellt war, von ihrem früheren Chef. Laut "Business Insider" sagt sie in der Doku: "Ich glaube, er ist ein unglaubliches Geschenk für die Welt. Wahrscheinlich ist er die beste Führungsperson auf dem Planeten." Vor allem sein Ehrgeiz und Perfektionismus ist Singh im Gedächtnis geblieben: Musk sei "nie zufrieden" gewesen, das habe ihn "zu dem gemacht, der er heute ist".

Musk habe neben seiner Genialität auch seine Schattenseiten, man müsse aber beides akzeptieren. Würde man etwas an ihm verändern wollen, würde auch seine "Magie" verloren gehen, so Singh in der BBC-Sendung. Auch sie habe ihre Meinungsverschiedenheiten mit dem Milliardär gehabt, "aber er hat es wahrscheinlich auf eine andere Art und Weise durchdacht als ich". Musks Gehirn funktioniere einfach "grundlegend anders" als das anderer Menschen. Singh schloss laut "Business Insider" mit den Worten: "Wenn er mich bittet zu springen, würde ich ihn nur fragen, wie hoch."

Elon Musk: Workaholic mit Wutanfällen

Andere frühere Mitarbeiter:innen schauten da schon kritischer auf Elon Musk. Colette Bridgman, langjährige Marketingchefin von Tesla, berichtete von Wutanfällen des Unternehmenschefs. Nachdem er sie zum dritten Mal angeschrien habe, habe sie beschlossen, Tesla zu verlassen. Bridgman beschrieb Musk wie ein "Kleinkind, das einen Wutanfall hat oder sich über etwas ärgert". "Ich habe nicht Elon gesehen – ich habe diese Person gesehen, die von Wut ergriffen wurde. Es war so bizarr", so Bridgman.

Sie habe auch mehrere Male mitbekommen, wie Musk im Büro übernachtet habe. Damit wollte er den anderen Mitarbeiter:innen zeigen, wie wichtig es sei, eine Lösung für das jeweilige Problem zu finden: "Denn wenn Elon Musk die Zeit findet, dort zu schlafen und 24 Stunden am Tag da zu sein, dann sollte sich auch jeder andere die Zeit nehmen", zitiert "Business Insider" aus der Doku.

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Jim Ambras kennt Elon Musk noch aus seinen Anfangstagen im Silicon Valley, er war Vice President bei "Zip2", das Musk 1995 zusammen mit seinem Bruder gründete. Schon damals waren seine Ansprüche an die Angestellten extrem hoch. Musk habe lange Arbeitszeiten eingefordert und in den Abendstunden manchmal überprüft, ob die Mitarbeiter:innen an ihren Plätzen saßen. Einmal wurde der Firmenchef nach Aussage von Ambras "wirklich wütend, dass die gesamte Firma um 21 Uhr nicht im Büro war".

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