Die Regierungen in Italien und Spanien können aufatmen: Sie haben die erste Bewährungsprobe im neuen Jahr überstanden und sind erst einmal wieder liquide.
Italien sammelte trotz massiver Schulden und schlapper Konjunktur zwölf Milliarden Euro ein – und das zu Zinssätzen, die deutlich niedriger liegen als noch vor wenigen Wochen: Für einjährige Papiere lag die Rendite nur noch bei 2,73 Prozent. Im Dezember war sie noch doppelt so hoch, da lag sie bei 5,95 Prozent.
Spanien hat am Kapitalmarkt Staatsanleihen für fast zehn Milliarden Euro losgeschlagen und damit rund doppelt so viel wie geplant. Das hochverschuldete Land musste Anlegern dabei zum Teil nicht mehr so hohe Zinsen bieten wie zuletzt.
Dax und Euro legten zu
Spanien platzierte bei seiner Feuertaufe in diesem Jahr neue Drei-Jahres-Papiere im Volumen von rund 4,3 Milliarden Euro und stellte Zinsen von 3,38 Prozent in Aussicht. Zudem wurden zwei Anleihen mit Laufzeiten bis 2016 um 2,5 und 3,2 Milliarden Euro aufgestockt, wobei die Zinsen jeweils von knapp fünf Prozent auf unter vier Prozent sanken.
Die Finanzmärkte reagierten zunächst positiv auf die Emissionen, der deutsche Aktienindex Dax und der Euro legten zu.
Italien gilt in der Euro-Schuldenkrise als Dreh- und Angelpunkt. Zuletzt waren die Risikoprämien auf ein Niveau gestiegen, das Experten nicht für langfristig erträglich halten. Italien muss sich allein in diesem Jahr mehr als 300 Milliarden Euro frisches Geld beschaffen, um auslaufende Schulden zurückzahlen zu können.
Die neue Regierung von Mario Monti verabschiedete im Dezember ein drastisches Spar- und Reformpaket. Es enthält auch eine größere Rentenreform und soll 24 Milliarden Euro in die leeren Staatskassen bringen.
Spaniens Schuldensituation ist zwar deutlich entspannter als in Italien. Wegen großer Probleme im heimischen Bankensektor gilt das Land aber ebenfalls als gefährdet und konnte sich zuletzt ebenfalls nur zu deutlich schlechteren Konditionen refinanzieren.