Brasilien will sich am Ausbau des unter Kapazitätsproblemen leidenden Panamakanals beteiligen. Dies kündigte Präsident Fernando Henrique Cardoso bei einem Besuch in dem zentralamerikanischen Land an. Gemeinsam mit seiner panamaischen Amtskollegin Mireya Moscoso gab Cardoso am Mittwoch den Startschuss für Erweiterungsarbeiten am Gatun-See, durch den die 81 Kilometer lange Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik führt.
Zu dem Treffen in Panama-Stadt waren auch die Staatschefs Guatemalas, El Salvadors, Honduras?, Nicaraguas und Costa Ricas, also aller übrigen spanischsprachigen Länder Mittelamerikas, angereist. Bei diesem ungewöhnlichen Gipfeltreffen sprach sich Cardoso für eine engere wirtschaftliche Integration Mittel- und Südamerikas aus.
Der brasilianische Präsident kritisierte die jüngste Entscheidung von US-Präsident George W. Bush, zum Schutz der heimischen Industrie die Zölle auf Stahlimporte auf bis zu 30 Prozent anzuheben. Brasilien gehört als Stahlexporteur zu den Leidtragenden der Entscheidung Bushs und sieht sich jetzt in seiner Skepsis gegen die von den USA angestrebte gesamtamerikanische Freihandelszone (ALCA) bestätigt.