Nach Angaben des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) vom Freitag, konnten viele Geschäfte ihren Umsatz steigern. Der Handelsverband BAG spricht aber trotz der guten Nachfrage noch nicht von einer Trendwende.
Handel hofft weiter
Der deutsche Einzelhandel ist mit dem Ergebnis des Sommerschlussverkaufs 2002 »weitgehend zufrieden«, teilte der HDE unter Berufung auf eine Trendumfrage des Verbands mit. Deutlich mehr Schnäppchenjäger als im Vorjahr sind in die Innenstädte gelockt worden. An den zwölf Schlussverkaufstagen wird der Handel mehr Waren verkauft haben als noch vor Jahresfrist. »Hierfür hat der Einzelhandel mit erheblichen Reduzierungen einen hohen Preis bezahlt«, hieß es. Doch nicht nur die Sonderangebote, sondern auch bereits die neue Herbstmode ist bei den Verbrauchern auf großes Interesse gestoßen. Das lässt den Handel auf den kommenden Herbst hoffen.
Wetter wichtiger Einfluss
Beim Sommerschlussverkauf hat auch das Wetter die Kaufentscheidungen der Verbraucher beeinflusst, teilte der Verband weiter mit. Große Hitze, aber auch starke Regenfälle sorgten dafür, dass sowohl leichte Sommerkleidung als auch wärmere Pullover und leichte Jacken über die Ladentheken gingen.
Gezielte Schnäppchen-Jagd
»Extrem preisorientiert« gingen die Verbraucher nach Einschätzung des kleineren Handelsverbands BAG beim Sommerschlussverkauf vor. Die Mitgliedsunternehmen waren »so weit zufrieden«, sagte eine BAG-Sprecherin. Die Umsätze blieben nach Beobachtung des Verbands aber aufgrund der gezielten Schnäppchen-Jagd der Verbraucher hinter den Erwartungen zurück. Im BAG sind gut 5.000 der insgesamt rund 400.000 Einzelhandelsgeschäfte organisiert, auf die rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes der Branche entfallen.
Umsatzrückgänge bleiben
Der Einzelhandel hatte im ersten Halbjahr 2002 deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. Der HDE hatte von einem »katastrophalen« Halbjahr gesprochen. Erste Lichtblicke boten aber der Geschäftsverlauf im Juli und der Sommerschlussverkauf, hatte der HDE Anfang August mitgeteilt. BAG-Präsident Walter Deuss hatte indes erklärt, die Konsumflaute werde eine wachsende Zahl an Pleiten nach sich ziehen. Rund ein Viertel der für Deutschland in diesem Jahr erwarteten 40.000 Unternehmensinsolvenzen werde auf den Einzelhandel entfallen, schätzte Deuss.