Das Handygeschäft macht dem Siemens-Konzern schon seit längerem keine Freude. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2004/05 machte die Sparte einen Verlust von 280 Millionen Euro nach einem Gewinn von 77 Millionen Euro. Auch die Absatzzahlen zeigten in einem boomenden Gesamtmarkt nach unten. Der Verkauf von Mobiltelefonen brach von 28 auf 22,8 Millionen Stück ein.
Unter den großen Herstellern spielen die Münchner damit nur noch eine untergeordnete Rolle. Im abgelaufenen Quartal kam Siemens auf einen weltweiten Marktanteil von 5,5 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 8,0 Prozent. Damit musste Siemens auch den aufstrebenden Konkurrenten LG Electronics ziehen lassen. Von Marktführer Nokia (30,4 Prozent) ist Siemens ohnehin meilenweit entfernt. Der Umsatz der Mobiltelefonsparte ging in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres von 2,7 auf 2,0 Milliarden Euro zurück.
Bei der Ursachenforschung sind sich die meisten Experten einig: Siemens hat zu spät auf neue Trends wie den Boom von Kamera- und Klapphandys reagiert. Forciert wurde die Krise im vergangenen Jahr, als der Konzern wegen einer Software-Panne die neue 65er-Serie zurückrufen musste. Als Folge kamen die neuen Handys erst später auf den Markt. Der Durchschnittspreis, den Siemens erzielen konnte, sank.