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Ifo-Geschäftsklimaindex Japan-Krise dämpft Stimmung bei deutschen Firmen

Deutsche Unternehmen schätzen ihre Lage erstmals seit einem Jahr wieder etwas schlechter ein. Das ergab der ifo-Geschäftsklimaindex. Wegen der Japan-Katastrophe, dem Libyen-Krieg und einer möglichen Zinserhöhung hatten Experten jedoch eine noch schlechtere Stimmung erwartet.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März erstmals seit fast einem Jahr verschlechtert - allerdings nicht so stark wie befürchtet. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank von 111,3 auf 111,1 Punkte, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Freitag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mit.

Das war der erste Rückgang seit Mai 2010. Danach folgten neun Anstiege, wodurch das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer im Februar den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreichte. "Insgesamt sind die Unternehmen in Deutschland jedoch weiterhin sehr zuversichtlich", sagte Ifo-Präsident Hans Werner Sinn. "Die Konjunkturampeln stehen unverändert auf grün. Deutschland befindet sich im Aufschwung."

Wegen der Atomkatastrophe in Japan, dem Libyen-Krieg und der erwarteten Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) hatten Experten sogar einen Rückgang auf 110,5 Punkte vorhergesagt. Knapp die Hälfte der Antworten traf nach der Havarie im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ein.

Die Aussichten für die kommenden sechs Monate bewerteten die Unternehmenschefs schlechter: Dieses Teilbarometer sank von 107,9 auf 106,5 Punkte. Die aktuelle Lage wurde dagegen erneut besser eingeschätzt: Dieser Teilindex kletterte von 114,7 auf 115,8 Punkte.

Unterdessen ist die Kreditvergabe der Banken in der Euro-Zone im Februar erneut kräftig gestiegen. Die Summe der an Firmen und private Haushalte ausgereichten Darlehen legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent zu, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mitteilte. Im Januar hatte es einen Anstieg um 2,4 Prozent gegeben.

fro/Reuters Reuters

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