Der Siemens-Konzern trennt sich im Rahmen seines drastischen Stellenabbaus von nochmals 2.200 Arbeitsplätzen in Deutschland. In der Gebäudetechnik-Sparte SBT sollen in den nächsten drei Jahren 900 von 9000 Arbeitsplätzen im Inland gestrichen werden, teilte die Siemens AG (Berlin/München) am Mittwoch mit. Zudem soll der Geschäftszweig Projektgeschäft mit 1.300 Mitarbeitern in Deutschland verkauft werden.
Gewerkschaft nennt es »Überreaktion«
In diesem und im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern bereits die Streichung von weltweit mehr als 30.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Gewerkschaften und Betriebsräte warfen dem Unternehmen eine Überreaktion vor. So sind die Renditeziele gerade in den Servicebereichen zu hoch.
SBT-Ergebnis war positiv
In der Siemens Building Technologies (SBT) mit Sitz in Zürich sind das frühere Siemens-Gebäudetechnikgeschäft und der vor etwa vier Jahren übernommene Industrieteil der Schweizer Elektrowatt AG zusammengefasst. SBT bietet unter anderem Gebäudetechnik wie Sicherheitsanlagen und Einbruchsschutz sowie als Dienstleister auch den Unterhalt von Bauten an. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2001/02 (30. September) verzeichnete SBT zwar einen Gewinnrückgang, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen war mit 23 Millionen Euro aber positiv. Der Umsatz sank von 1,33 auf 1,28 Milliarden Euro.
Straffung der Oragnisation
Siemens kündigte nun eine Straffung der Gebäudetechnik- Organisation in Deutschland an. Die Vielzahl von Tochtergesellschaften solle deutlich reduziert werden. Fünf Divisionen sollen unter dem Dach einer Siemens Building Technologies Deutschland gebündelt werden. Zudem sollten verstärkt Synergien durch die Zusammenarbeit mit anderen Siemens-Bereichen genutzt werden.