Konkurs Rover wird zerschlagen

Die Verhandlungen über eine Sanierung des britischen Autoherstellers Rover sind gescheitert. Bereits am Wochenende sollen die ersten Mitarbeiter entlassen werden.

Der traditionsreiche britische Automobilhersteller Rover wird zerschlagen. Um Käufer für die einzelnen Teile des Unternehmens zu finden, sollen 5000 Arbeiter entlassen werden, wie die Konkursverwalter am Freitag in London mitteilten.

Zuletzt machte das chinesische Unternehmen Shanghai Automotive Industry (SAIC) deutlich, dass es auch nicht an einem Joint-Venture mit MG Rover interessiert sei. Diese Verhandlungen galten als letzte Chance, um Rover und die rund 6100 Arbeitsplätze des mittelenglischen Werks Longbridge zu erhalten.

Es gebe keine Chance mehr, das Unternehmen als Einheit zu verkaufen, sagte Konkursverwalter Tony Lomas von PriceWaterhouseCoopers. Jetzt bleibe noch genug Zeit, um Teile von MG Rover zu verkaufen. "Jetzt kommt nicht gleich der Auktionator und verkauft alles in der nächsten Woche", sagte Lomas. Mit dem Verkauf von einzelnen Vermögenswerten sollen die Forderungen der zahlreichen Gläubiger befriedigt werden.

Kredit wird nicht verlängert

Das Scheitern der Verhandlungen mit der SAIC bedeutet nach seinen Angaben, dass ein Überbrückungskredit der britischen Regierung zur Auszahlung der Löhne für eine Woche nicht mehr verlängert werden kann. Damit werde schon am Wochenende 5000 Beschäftigten die Entlassung mitgeteilt, sagte Lomas.

Am Freitag vergangener Woche hatte MG Rover Konkursantrag gestellt. Zuvor waren Übernahmeverhandlungen mit SAIC gescheitert. Vor vier Jahren war BMW bei MG Rover nach einem Verlust von vier Milliarden Euro ausgestiegen. Rover hat seit 1998 kein neues Modell mehr auf den Markt gebracht.

AP
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