Mit einem Tesla durch Regen zu fahren, in der Waschstraße zu stehen oder sogar durch kniehohes Wasser zu düsen, ist eigentlich kein Problem. Im Gegenteil: Firmenchef Elon Musk betont immer wieder, dass seine Autos "eine Weile" schwimmen können. Doch wie bei jedem Autohersteller, ist auch Tesla nicht von Einzelfällen gefeit, bei denen die Dinge anders laufen, als geplant. Wie "Edinburgh Live" berichtet, gehört das Auto eines Paares aus Schottland definitiv dazu: Johnny Bacigalupo und Rob Hussey gaben demnach an, dass ihr Tesla nach einem Restaurantbesuch bei regnerischem Wetter nicht mehr angesprungen sei.
Das Paar habe den Pannendienst von Tesla gerufen und sei nach rund drei Stunden abgeholt worden. Das Auto habe in die Werkstatt gemusst, nichts sei mehr gegangen. Am nächsten Tag habe die Diagnose gelautet: Wasserschaden. Der nächste Schock folgte.
Wasser in der Tesla-Batterie nicht von Garantie abgedeckt
Es heißt, Tesla habe erklärt, dass das Eindringen von Wasser in die Fahrzeugbatterie nicht von der achtjährigen Garantie abgedeckt sei. Offiziell heißt es beim Hersteller: "Diese Garantien decken unter normalen Einsatzbedingungen die Reparatur bzw. den Austausch bei Material- und Herstellungsfehlern an Komponenten, die von Tesla stammen." Tesla gibt bei allen Autos grundsätzlich acht Jahre und – abhängig vom Modell – für eine bestimmte Laufleistung eine Garantie auf Batterie und Antriebseinheit.
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Ausnahmen macht Tesla im Kleingedruckten unter anderem bei Unfällen, unsachgemäßen Modifikationen, unqualifizierter Reparatur, Überladung, Feuer, Explosionen, Erdbeben, Sturm, Blitzschlag, Hagel, Flut oder Tiefwasser. Nichts davon sei bei Bacigalupo und Hussey zutreffend gewesen. Die beiden Männer gaben an, sich nicht einmal an eine tiefere Pfütze erinnern zu können.
Trotzdem habe Tesla die Reparatur auf Garantie verweigert – und den beiden einen saftigen Kostenvoranschlag serviert. Umgerechnet rund 20.000 Euro habe Tesla demnach genannt – und nonchalant gefragt, ob man denn nun mit der Reparatur beginnen solle.
"Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass das geschehen ist. Als ich den ersten Anruf erhielt, dachte ich, wir würden eine Rechnung über 500 oder 1000 Pfund erhalten. Als sie sagten, es seien über 17 Riesen – das ist absolut obszön. Ehrlich gesagt, hat mein Herz einen Schlag ausgesetzt.", erklärte Johnny Bacigalupo dem Portal.
"Es hätte auch Mercedes-Benz oder Range Rover treffen können"
Das Paar habe die Rechnung verständlicherweise nicht zahlen wollen – und telefonierte sich durch. Ein Tesla-Manager habe dann mitgeteilt, dass der Schaden tatsächlich durch das schlechte schottische Wetter und ohne Fremdeinwirkung entstanden sei – der Hersteller aber nicht dafür aufkomme, da es für den Tag und die Zeit, in der das Fahrzeug beschädigt wurde, eine Wetterwarnung gegeben habe.
Der Manager habe hinzugefügt, dass es auch andere Hersteller, etwa Mercedes-Benz oder Range Rover treffen könne und es somit kein Tesla-Phänomen sei. Johnny dazu: "Bislang war der Service eine Katastrophe, und der Stress und die Sorgen, die damit verbunden sind, sind unerträglich. Ich sagte zum Manager: 'Also, so wie ich das verstehe, sind Teslas in Schottland untauglich?'" Eine Antwort bekam er nicht.
Derzeit wird der Widerspruch des Paares untersucht. Das gehe aus den Unterlagen der beiden hervor, berichtet "Edinburgh Live". Mit Tesla hat insbesondere Bacigalupo offenbar abgeschlossen. Er erklärte abschließend: "Wenn ich gewusst hätte, dass der Kundendienst so schlecht sein würde, hätte ich das Auto wohl kaum gekauft. Wissen die eigentlich, dass wir in Schottland sind? Das Wetter war nicht ungewöhnlich für das Leben hier."
Das Portal schreibt, dass eine Anfrage an Tesla UK und Tesla Europa bislang ergebnislos geblieben sei.
Quelle: Edinburgh Live, Tesla, Tesla [2]