Schon die Ankündigung wurde als Sensation gewertet: Tesla will ein Autowerk im brandenburgischen Grünheide eröffnen, hieß es 2019. Eine selbsternannte Gigafactory vor den Toren Berlins – nach Unternehmensangaben die "modernste, nachhaltigste und effizienteste" Tesla-Fabrik.
Das Projekt war von Anfang an umstritten, auch weil der Flächenverbrauch des Werks enorm ist: Fast 200 Hektar Wald wurden gerodet, um Platz für die Hallen zu schaffen. Doch vor allem Sorgen um den Wasserverbrauch der Autofabrik in einem Wasserschutzgebiet und den Umgang mit der Ressource trieben Kritiker um – nicht zu Unrecht, wie Recherchen des stern vom Anfang des Jahres belegten.
Tesla-Gigafactory in Grünheide in Rekordzeit hochgezogen
Und dennoch: Nach einem rekordverdächtig kurzen Genehmigungsverfahren begann der Bau der riesigen Fabrik im Februar 2020. Eröffnet wurde das Werk am 22. März 2022 im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Großer Bahnhof für Tesla-Boss Elon Musk.
Anfang 2022 lief in Grünheide auch das erste Auto vom Typ Tesla Y vom Band, auch das Model 3 sollte in Brandenburg produziert werden, ebenso Batteriezellen für die E-Autos. Tesla stellte bis zu 40.000 Arbeitsplätze im Südosten Berlins in Aussicht.
Davon ist das Werk rund anderthalb Jahre nach der Eröffnung weit entfernt. Aber mehr als 10.000 Menschen arbeiten inzwischen dort, rund 5000 Autos haben die Fabrik zwischenzeitlich pro Woche verlassen.
Die Kritik an der Fabrik ist leiser geworden, doch verschwunden ist sie noch nicht. Sie dürfte durch die neuen Enthüllungen wieder lauter werden.
Sehen Sie in der Fotostrecke oben Eindrücke aus und um Teslas Autowerk in Grünheide.
Quellen: Tesla, Land Brandenburg
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