Er tanzte, er ließ sich feiern und er hatte hohen Besuch. Der 22. März 2022 war ein Feier-Tag für Tesla-Chef Elon Musk. An diesem Dienstag stand die Eröffnung der Gigafactory, wie der Autobauer seine Fabriken nennt, in Grünheide in Berlin an.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich ebenso angekündigt wie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sowie Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die Fabrik vor den Toren Berlins wurde in gerade einmal zwei Jahren hochgezogen – allen Protesten, unter anderem wegen der Sorge um das Grundwasser in der Region, zum Trotz.
"Elon Musk marschiert in seinem eigenen Tempo"
Doch der Zeitplan für den feierlichen Startschuss für die E-Auto-Produktion in Brandenburg wäre offenbar um ein Haar kräftig ins Wanken geraten, verriet Elon-Musk-Biograf Walter Isaacson jüngst in einem Interview mit dem Nachrichtenportal "T-Online". Der Grund für die Beinahe-Verspätung sei der Tesla-Chef selbst gewesen, berichtete der Schriftsteller. "Musk war schließlich zwei Stunden zu spät dran, alles verzögerte sich deswegen. Warum?" Isaacson gab selbst die Antwort: "Weil Musk im Hinterzimmer ein Videospiel gespielt hatte. Er war einfach völlig fokussiert darauf. Schließlich mussten sie ihn geradezu rauszerren."
"Giga" in Grünheide: Das ist Teslas Autowerk in Brandenburg

Für den Biografen ist die Anekdote ein Beleg dafür, wie sehr Musk sich auf eine Sache konzentrieren könne. "Ich selbst habe Musk immer wieder in seinem Alltag beobachten können, er hat bisweilen zehn, zwölf Besprechungen pro Tag", erzählt Isaacson. "Jedes Mal fokussiert er sich dabei auf einen bestimmten Aspekt. Sei es ein Problem mit dem Triebwerk einer SpaceX-Rakete oder ein Problem mit dem Lack eines Tesla-Modells. Oder darauf, Videos auf X zu posten. Selbstverständlich passieren zur gleichen Zeit in seinem Imperium andere Dinge. Aber das ist Musk egal, er marschiert in seinem eigenen Tempo."
Letztlich gab es am 22. März 2022 keine Meldungen über große Verzögerungen bei der Eröffnungsfeier. Noch am selben Tag rollte das erste Auto vom Typ "Model Y" symbolisch vom Band des neuen Autowerks in Grünheide. Zwischenzeitlich wurde die Produktion auf rund 5000 Fahrzeuge pro Woche hochgefahren.
Quellen: "T-Online"
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