Diese Geschichte gibt es auch zum Hören:
Am Rande Wolfsburgs läuft ein Mann mit schwarzem T-Shirt aufgekratzt in seiner kleinen Mietwohnung hin und her. Tayfur Karaboga denkt auf der Frage herum, ob er seinen früheren Chef Elon Musk und dessen Weltkonzern hasst oder doch noch liebt. Auf seinem Shirt leuchtet rot ein Schriftzug des Autobauers Tesla. Im Wohnzimmer rieselt türkische Harfenmusik aus Lautsprechern. Sie habe ihn schon als Kind beruhigt, sagt Karaboga. Leider klappe das nun nicht mehr. Denn Tesla habe ihm seinen Job genommen, seine finanzielle Sicherheit und ein wenig auch seine Würde. So zumindest sieht er es. Er möchte trotzdem gern wieder dort arbeiten.
Auf der Lichtung eines brandenburgischen Kiefernwalds öffnet André Bähler den wuchtigen Metalldeckel eines Brunnens. Bähler, groß und grauhaarig, ist der Chef des örtlichen Wasserversorgers. Die Schatten in seinen Augenhöhlen erzählen von unruhigen Nächten, die er zuletzt öfter hatte. Denn unter dem Metalldeckel liegt ein Grundwasserbrunnen. Auf dem Weg dorthin fließt das Wasser unter Teslas erster deutscher Fabrik hindurch. Bähler fragt sich deshalb, wie lange er den Menschen im Osten Brandenburgs noch sauberes Trinkwasser garantieren kann.