Massenentlassung Bank of America streicht 30.000 Jobs

Säumige Schuldner, Milliarden-Klagen, gigantische Verluste: Das größte Kreditinstitut der USA will sich mit einem gewaltigen Spar- und Entlassungsprogramm seiner Probleme entledigen.

Nun ist es Gewissheit: Die Bank of America streicht in den kommenden Jahren rund 30.000 Jobs. Mit den Einschnitten will Bankchef Brian Moynihan die Kosten drastisch senken. Die einst so stolze Bank muss sich mit säumigen Schuldnern und Milliarden-Klagen wegen angeblicher Hypotheken-Betrügereien herumschlagen. Im ersten Halbjahr türmten sich die Verluste auf 7,4 Milliarden Dollar auf (5,4 Mrd Euro).

Ein guter Teil der Stellenstreichungen solle durch natürliche Fluktuation erreicht werden, erklärte die Bank am Montag in einer Mitteilung. Zuletzt arbeiteten rund 288.000 Menschen beim größtem Kreditinstitut der USA, das jedoch gegenüber seinen Rivalen immer mehr ins Hintertreffen gerät. Bis zum Jahr 2014 will das Management jährliche Einsparungen von 5 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) erreichen.

Im nächsten Jahr zusätzliche 50 Milliarden Dollar

Die Bank of America kaufte über Jahrzehnte immer wieder Institute und entwickelte sich so zu einem internationalen Finanzkonzern. Experten zufolge wurden aber viele Systeme noch nicht integriert und überflüssige Filialen nicht geschlossen. Ende Juni hatte das Institut allein in den USA 5700 Filialen sowie insgesamt 287.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen steht unter Druck, weil es Schätzungen zufolge in den kommenden Jahren 50 Milliarden Dollar zusätzlich wegen verschärfter Kapitalvorschriften aufbringen muss. Zudem gibt wegen fauler Immobilienkredite zahlreiche Klagen.

DPA · Reuters
fw/DPA/Reuters