Wegen des Familienstreits im Axel Springer Verlag um das Erbe steigt Verlegerenkel Axel Sven Springer aus der Geschäftsführung der »Bild«-Gruppe vorübergehend aus.
»Diese Vereinbarung erfolgte auf Wunsch von Axel Sven Springer, um mögliche Interessenkonflikte auszuschließen«, erklärte der Axel Springer Verlag am Freitag in Hamburg. Darauf hatten sich der Springer-Vorstand und der Erbe geeinigt. Sobald die juristischen Sachverhalte geklärt sind, wird Axel Sven Springer seine operative Tätigkeit für den Verlag wieder aufnehmen. Axel Sven Springer ist mit fünf Prozent an der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik beteiligt, die wiederum gut die Hälfte der Verlagsanteile hält. Friede Springer besitzt 90 Prozent der Anteile der Gesellschaft für Publizistik.
Zuletzt hatte Axel Sven Springer vor dem Berliner Landgericht die Erbvereinbarung aus dem Jahr 1985 angefochten. Mit dieser hatte der Erbe Verlagsanteile an Friede Springer und an seine Schwester Ariane abgetreten. Friede Springer reichte im Gegenzug eine Feststellungsklage ein. Darüber hinaus hatten Ariane und Axel Sven Springer vorerst ohne Erfolg auf Auskunfts- und Einsichtsrechte gegenüber Friede Springer geklagt, weil sie sich durch diese nicht ausreichend informiert fühlen.