Metallerstreik BMW muss die Produktion stoppen

Wegen der ostdeutschen Metaller-Streiks stoppt BMW ab Montag die Produktion zweier Werke auf unbestimmte Zeit und überdenkt sein Ost-Engagement.

Der BMW-Konzern muss in der kommenden Woche wegen der Metaller-Streiks in Ostdeutschland seine Produktion in den Werken München und Regensburg stoppen. Zugleich drohte das Unternehmen, sein Engagement in den neuen Bundesländern wegen der Arbeitsniederlegungen für die 35-Stunden-Woche zu überdenken. "Ziel war es, in den neuen Bundesländern durch unser Engagement so viele Arbeitsplätze wie möglich zu schaffen. Diese Absicht werden wir unter den gegebenen Voraussetzungen nochmals überprüfen müssen", sagte Personalvorstand Ernst Baumann. Bei der VW-Tochter Audi hoffte man am Donnerstag wegen des Abschlusses eines Haustarifvertrags bei einem wichtigen Zulieferer, kommende Woche vielleicht doch normal produzieren zu können.

Zulieferer-Kette unterbrochen

Wegen der Streiks im Osten wird die Zulieferer-Kette der Autohersteller unterbrochen. Daher müsse von Montag an (23. Juni) in München und Regensburg die Fertigung der 3er-Reihe auf unbestimmte Zeit unterbrochen werden, erklärte BMW. Betroffen seien mehrere tausend Beschäftigte. Das Werk Dingolfing werde eingeschränkt betroffen sein, da nur in Teilen des dortigen Produktionsprogramms Getriebe des bestreikten Zulieferers verbaut würden. Auch die Komponentenfertigung in Landshut sowie die Motorenproduktion im österreichischen Steyr müssten teilweise unterbrochen werden.

Wichtiger Arbeitgeber

BMW ist ein wichtiger Arbeitgeber in den neuen Bundesländern. Für sein neues Werk in Leipzig hat der Konzern bisher 1.000 Menschen eingestellt. Insgesamt sollen an dem neuen Standort einmal 5.000 Beschäftigte arbeiten. Die Anfangsinvestitionen für die neue Fertigungsstätte betragen 1,3 Milliarden Euro. BMW hat in Ostdeutschland außerdem noch einen Standort in Eisenach, wo Großwerkzeuge und Pressteile gefertigt werden. Durch den Arbeitskampf der IG Metall sei nun ein Unternehmen betroffen, das "kontinuierlich zusätzliche Arbeitsplätze schafft und geschaffen hat", sagte Baumann. BMW war im vergangenen Jahr das Unternehmen, das die meisten neuen Arbeitsplätze in Deutschland schuf.

Audi könnte auch betroffen sein

Audi hatte sich ursprünglich wegen des Streiks bei einem Getriebe-Zulieferer auch auf Produktionseinstellungen in der kommenden Woche eingerichtet. Laut ersten Plänen sollte die Herstellung des A4 in Ingolstadt und des A8 in Neckarsulm gestoppt werden. Nach der Tarifeinigung am Mittwochabend bei dem ostdeutschen Zulieferer sei nun aber unklar, ob doch produziert werden könne, sagte eine Audi- Sprecherin.