Neun Jahre Haft Ex-Microsoft-Mitarbeiter verurteilt: Mit dieser Masche brachte er den Konzern um Millionen

Die Beschilderung der Microsoft Corporation vor dem Microsoft Visitor Center in Redmond, Washington
Ein ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter nutzte seine Position im Unternehmen aus, um den Konzern um Millionen US-Dollar zu betrügen
© Ted S. Warren / AP / DPA
Ein Ex-Microsoft-Mitarbeiter wurde in Washington in 18 Anklagepunkten für schuldig befunden – zuvor machte er sich mit dem gestohlenen Geld seines Arbeitsgebers ein schönes Leben samt Villa und Sportwagen.

Ein ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter ist im US-Bundesstaat Washington zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Wie die US-Staatsanwaltschaft bekannt gab, klaute der Mann dem Tech-Konzern durch Missbrauch seiner Befugnisse rund zehn Millionen US-Dollar und gönnte sich von dem geraubten Geld eine Villa am See sowie einen Sportwagen. Insgesamt wurde er in 18 Anklagepunkten für schuldig befunden, darunter mehrfache Geldwäsche, Überweisungsbetrug und Identitätsraub.

Neben der Haftstrafe muss der Ex-Mitarbeiter mehr als 8,34 Millionen US-Dollar zurückzahlen, außerdem droht dem Mann ukrainischer Abstammung nach der Entlassung die Abschiebung.

Microsoft: Wie der Mitarbeiter immense Summen stehlen konnte

Der Staatsanwaltschaft zufolge betraute Microsoft den Verurteilten zusammen mit einem Team damit ab August 2016 bis Juni 2018, als er schließlich gefeuert wurde, den Microsoft-Store zu testen und zu verbessern. Dazu bekamen er und die anderen Mitarbeiter gesonderte Accounts und erweiterte Rechte, die es ihnen erlaubten, Testeinkäufe zu tätigen – und zwar ohne dass diese durch einen Betrugsfilter geleitet wurden. Das machte sich der Mitarbeiter zunutze und zog sich so vielfach Gutscheincodes und Coupons von Microsoft, die er schließlich bei Drittanbietern verhökerte.

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Damit verschaffte sich der Ex-Angestellte ein gutes Leben: Mit dem Geld, das er über einen Umweg mit Kryptowährung schließlich auf seinem Konto deponierte, legte er sich dem Bericht zufolge ein Anwesen im Wert von knapp 1,6 Millionen US-Dollar und einen sportlichen Tesla für etwa 160.000 US-Dollar zu. Der Betrug fand zunächst ausschließlich über seinen Account statt, doch später nutzte er auch die Accounts seiner Kollegen für den Diebstahl. Vor Gericht gab er an, dass er Microsoft nicht habe betrügen wollen, sondern dass er an einem besonderen Projekt gearbeitet habe, von dem die Firma profitieren sollte.

Wie seine Straftaten schließlich entdeckt wurden, schreibt die Staatsanwaltschaft nicht. Womöglich fiel der Mitarbeiter aber durch seine Steuererklärung auf, in der er die ergaunerten Gewinne in Form von Bitcoins als "Geschenk von einem Verwandten" deklarierte. Auch sein luxuriöser Lebenswandel könnte die Kollegen misstrauisch gemacht haben.

meh