Moral Ist Unternehmens-Ethik nur Marketing?

Eine Untersuchung hat ergeben: Immer mehr Konsumenten vertrauen dem ethischen Engagement der Unternehmen nicht mehr. Diese erhebten für sich zwar moralische Ansprüche, lebten diese jedoch nicht.

Diese seien nichts weiter als ein Teil der Marketing-Agenda, so die weit verbreitete Meinung. Dies hat eine Untersuchung des Chartered Institute of Marketing (CIM) in Großbritannien ergeben. Nur drei Prozent der Kunden vertrauen Werbe-Unternehmen. Diese werden bei der Vertrauensfrage nur mehr von Gebrauchtwagen-Händlern geschlagen, denen Konsumenten noch weniger vertrauen. Unternehmen müssten ein moralisches Gerüst etablieren, fordert die CIM. Coca-Cola, Nike, Tesco, Nestle und The Body Shop würden ethische Ansprüche zwar erheben, diese jedoch nicht leben.

Das Institut kritisiert eine Form der Ethik, die zur Vertuschung anderer Aktivitäten missbraucht werden kann und oftmals dazu benutzt wird. Soziale Verantwortung und Fair Trade würden immer mehr durch Marketingverantwortliche vereinnahmt werden. Große Konzerne würden zusätzlich durch solche Initiativen versuchen, einen Profit daraus zu schlagen. Modeunternehmen wie Marks & Spencer und Hennes & Mauritz werden vom CIM aufgrund der klar definierten Ethik-Standards jedoch gelobt. Gerade H&M sei ein Vorzeige-Unternehmen, weil die eigene Unternehmenspolitik in der Öffentlichkeit nicht explizit promotet werde. Konsumenten verlangen laut Institut jedoch nach einer gezielten Informationspolitik seitens der Unternehmen.