Aus Protest gegen die Preispolitik der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wollen 14 deutsche Tageszeitungen in ihren (heutigen) Mittwochausgaben keine dpa-Meldungen veröffentlichen, wie Chefredakteur Michael Backhaus von der "Passauer Neuen Presse" (PNP) am Dienstag mitteilte. Backhaus, von dessen Blatt die Initiative für den Boykott ausgeht, hat an die Hamburger Nachrichtenagentur appelliert, mit flexiblen Angeboten auf die drastisch verschlechterte wirtschaftliche Situation der Verlage einzugehen.
Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht
Die dpa sei die Agentur der Verlage und solle deshalb in wirtschaftlich schweren Zeiten auf diese Rücksicht nehmen, so Backhaus. Bei der größten deutschen Agentur stimme das Verhältnis zwischen Preis und Leistung nicht. "Bei dpa scheint es ein großes Missverhältnis zu geben zwischen dem, was bezahlt wird, und dem, was nutzbar ist". Er hoffe, dass die Agentur "da Bewegung zeigt".
14 Zeitungen machen mit
Die Protestaktion findet anlässlich der jährlichen Hauptversammlung der dpa-Gesellschafter in Hamburg statt. Gesellschafter der dpa sind mehrheitlich deutsche Medienunternehmen. An der Aktion beteiligt sind neben der "PNP" die Blätter "Westdeutsche Allgemeine", "Westdeutsche Zeitung", "Westfälische Nachrichten", "Hessische/Niedersächsische Allgemeine", "Münchner Merkur", "Mittelbayerische Zeitung", sowie in Ostdeutschland die "Sächsische Zeitung", "Märkische Allgemeine", "Märkische Oderzeitung", "Schweriner Volkszeitung", "Nordkurier", "Volksstimme Magdeburg" und "Ostsee-Zeitung".