Neue Interessenten für Metros Stiefkind Kaufhof zum ersten, zum zweiten...

Fünf mögliche Käufer, darunter Finanzinvestor Clemens Vedder sowie die US-Investmentfirmen Blackstone und Apollo haben Interesse an der Metro-Warenhauskette bekundet.

Ein Verkauf der Warenhauskette Kaufhof wird einem Medienbericht zufolge wieder wahrscheinlicher. Beim Einzelhandelskonzern Metro hätten insgesamt fünf mögliche Käufer Interesse an Kaufhof angemeldet, berichtete die "Lebensmittelzeitung" am Freitag unter Berufung auf Branchenkreise. Zu den Interessenten gehören demnach der als schillernde Figur geltende Kapitalinvestor Clemens Vedder mit dessen Goldsmith Group sowie die Beteiligungsgesellschaften Blackstone und Apollo.

Der Handelskonzern Metro, zu dem auch die Supermarktkette Real sowie die Elektronikmärkte Saturn und Media Markt gehören, will sich seit 2008 von Kaufhof trennen. Die internationale Finanzkrise brachte den Verkaufsprozess jedoch zum Erliegen. Metro-Chef Eckhard Cordes konnte damals den gewünschten Verkaufspreis nicht erzielen, der in Finanzkreisen laut "LZ" auf drei Milliarden Euro geschätzt wird. Daher wurde der Verkauf auf Eis gelegt.

Metro hatte 2008 angekündigt, sich auf den Großhandel als Kerngeschäft konzentrieren zu wollen und plante daher den Verkauf von Kaufhof und Real. Die Elektronikmärkte sollten an die Börse gebracht werden. Wie die "LZ" berichtete, rechnen Branchenkenner für die Supermarktkette Real erst zum Jahresende mit dem Beginn eines möglichen Verkaufsprozesses.

Wird Kaufhof verkauft, ist eine Kaufhaus-Allianz auf deutscher oder europäischer Ebene denkbar. In Deutschland steht derzeit noch die insolvente Kaufhauskette Karstadt zum Verkauf, bei der zur Zeit nur der Finanzinvestor Triton als möglicher Käufer im Rennen ist. Auf europäischer Ebene würden immer wieder der italienische Warenhauskonzern Rinascente und der französische Konzern Printemps als Kandidaten für einen Kaufhausallianz ins Spiel gebracht, berichtete die "LZ". Branchenkenner zweifeln aber immer wieder die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells Kaufhaus an.

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AFP/DPA