Postdienste Pakete bringt bald der DHL-Mann

Im Zuge des Konzernumbaus stellt die Post auch das nationale Paketgeschäft um: Künftig wird der DHL-Mann klingeln, um die Post-Pakete vorbei zu bringen.

Die Postkunden müssen sich auf eine Neuerung einstellen. Paketausträger mit den bekannten gelben Postuniformen mit der Aufschrift «Deutsche Post» gehören in Kürze der Vergangenheit an. Künftig heißt es: Wenn der DHL-Mann klingelt - bringt er ein Post- Paket. Im Zuge des Konzernumbaus laufe auch das nationale Paketgeschäft künftig unter der internationalen Dachmarke DHL, erläuterte Kommunikationschef Gert Schukies am Mittwoch in Bonn.

International bekannt

DHL ist zwar in Deutschland kaum bekannt, aber weltweit eine starke Marke, die der Konzern nutzen will. Das nationale und internationale Briefgeschäft wird wie bisher unter der Marke Deutsche Post abgewickelt. Anlaufen soll die Paket-Änderung am 1. April, kündigte Schukies an.

Rotes DHL-Logo kommt

Die gerade erst für den nationalen und europäischen Paketbereich etablierte Marke «Euro-Express» wird wieder ausrangiert. Rund 13.000 Fahrzeuge in Deutschland, auf denen heute noch «Euro-Express» steht, werden auf das rote DHL-Logo umgespritzt. Die gesamte Änderung des Markennamens mit begleitender Werbekampagne werde rund 125 Millionen Euro kosten, sagte Schukies. Ein eigener Stab zum Mammutprojekt «Rebranding» in der Bonner Konzernzentrale bereitet die weltweite Umsetzung vor.

Konzern ruht auf drei Säulen

Der Grund für die Umstellung sei eine Optimierung und Bündelung von Konzerndienstleistungen, erläuterte Konzernvorstand Frank Appel. Neben dem Paketgeschäft - bislang «Euro Express» - ist mit Beginn 2003 auch die Logistiksparte mit Danzas in DHL eingegliedert worden. Gewerbliche Kunden haben damit künftig nur noch einen Partner für alle Paket-, Express- und Logistikdienstleistungen. Deutsche Post (Brief), DHL (Express/Logistik) und Postbank (Finanzdienstlesitungen) heißen die neuen drei Säulen des Konzerns Deutsche Post World Net.

"Star" soll Gewinnsteigerung bringen

Die Post nahm die Zusammenlegung im Zuge ihres «Wertsteigerungsprogramms» STAR vor, das inzwischen angelaufen ist. Bis 2005 will sie damit ihren Gewinn (EBITA) um rund 40 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro steigern. Die Effekte durch Synergie und Einsparungen sollen sich bis Ende 2003 schon auf rund 350 Millionen Euro summieren, wie Konzern-Finanzvorstand Edgar Ernst sagte.

Kein Verkauf geplant

Ernst dementierte erneut Spekulationen, dass die Paketsparte zum Verkauf anstehen könnte. Es sei aber klar, dass ständig geprüft werde, ob wirtschaftlicher gearbeitet werden könne - etwa durch Fremdvergabe von Aufträgen (Outsourcing).

Weltweites Netz

Die Post hat den weltweit führenden Kurier- und Expressdienst DHL International in den vergangenen Jahren schrittweise gekauft und hat das Unternehmen inzwischen vollständig übernommen. Das operative Geschäft von DHL wird von Brüssel aus geführt. Mit DHL verfügt die Post über ein einzigartiges Netzwerk mit rund 635.000 Zielorten in mehr als 220 Ländern und mehr als 250 eigenen Flugzeugen.