Was passiert mit bestellter Ware?
Der Sprecher des zuständigen Insolvenzverwalters, Thomas Schulz, erklärt: "Jede Bestellung wird ausgeliefert, wenn die Ware verfügbar ist. Das ist der Zweck der Abwicklung: dass die Ware im Lager verkauft wird." Ob Ware lieferbar war oder ist, könne jeder Online-Kunde zum Beispiel leicht über die Homepage nachvollziehen: "Er hat das bei Abgabe der Bestellung sofort erfahren." "Wird nicht geliefert, muss ich auch nicht bezahlen", betont Edda Castelló, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Hamburg. Laut Schulz läuft "die Masse" - etwa 70 Prozent - der Bezahlungsvorgänge bei Quelle über Ratenkredite. "Wer das vereinbart hat, muss auch pünktlich zahlen", sagt Castelló. "Er hat die Ware ja auch schon bekommen."
Was passiert, wenn ich schon bezahlt habe?
Wer seine Ware erhält und behalten will, muss sie auch bezahlen. Und wenn die Ware lieferbar ist, ist nichts zu befürchten. "Wer Vorkasse bezahlt hat, erhält nichts zurück", sagt Schulz. Verbraucher müssten das verstehen, sagt Castelló: "Dafür ist der Insolvenzverwalter ja da - er soll Geld einwerben." Wer noch nicht bezahlt hat, wird wohl bald Post von der zuständigen "Factoring"-Bank bekommen: Quelle hat das Management der Kundenforderungen an eine Bank weitergegeben. Es werde laut Schulz "Sache der Factoring-Bank" sein, das Geld "einzutreiben".
Kann ich eine Bestellung noch rückgängig machen?
Wem die neue Situation zu unsicher ist, der kann die Bestellung widerrufen. Der Gesetzgeber sieht 14 Tage Widerrufsrecht nach der Lieferung vor - das schreibt auch Quelle unter den Versandbedingungen auf seiner Homepage. "Ich kann das aber natürlich auch schon vor Eintreffen der Ware machen", sagt Castelló.
Habe ich noch Anspruch auf Gewährleistung?
"Theoretisch ja - Sie haben aber keine Durchsetzungsmöglichkeiten", sagt Castelló. Wer zum Beispiel schon vor einem Jahr einen Kühlschrank über Quelle gekauft hat, muss mit dem Wegfall der Gewährleistung des Händlers leben. Ihm bleibt die Garantie des Herstellers. Die Fortführung eines technischen Kundendienstes sei ein Ziel, sagt Schulz. Die Zukunft sei in dieser Frage aber bislang unklar.