Einblicke in ein geheimes Gewerbe
Autor: Klaus W. Bender
Seiten: 305 Seiten
Preis: 24,90 Euro
ISBN: 3-527-50113-4
Verlag: Wiley-VCH Verlag, Weinheim
Der Autor
Klaus W. Bender war Korrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das Buch
Der Alarmruf kommt alle Jahre wieder: Die Anzahl der aufgedeckten Fälschungen von Euro-Banknoten steigt stetig, besonders stark in Deutschland. Dabei liegt die Brisanz nicht so sehr in der Quantität, sondern in der Qualität der Fälschungen. Die Euro-Blüten werden immer besser, analysiert Bender.
Er hat das weltweit erste Buch über das Gewerbe der legalen Banknotenherstellung verfasst. Es gilt als eines der geheimsten der Welt. Hier wird eine riesige Menge an Geld verdient. Die Akteure lassen sich nur ungern in die Karten schauen.
Die Probleme mit der Sicherheit der neuen Währung hängen auch damit zusammen, dass der Euro als "politische Banknote" geschaffen wurde - zu Lasten der sonst strengen Standards bei der Herstellung. In jahrelanger Recherche hat sich Bender Zugang zu bisher vertraulichen Informationen verschafft. Er schildert die oft verschlungene Wege der Druckaufträge: Es ist ein verwirrender Markt, der keine Marktpreise kennt.
Bei dem Euro ist es vor allem die politisch gewollte Verteilung der Herstellung auf viele Länder mit mindestens 15 Druckereien und vielen Papierlieferanten, die als Sicherheitsrisiko gilt. So schaffen es in Deutschland inzwischen 35 Prozent aller falschen Euro-Noten, unerkannt bis zu den Prüfsystemen der Bundesbank oder ihrer Geschäftsstellen durchzulaufen.
Besonders gut gefälschte Noten bringen es sogar auf 40 Prozent. Dazu gehören vor allem neue Versionen der 50- oder 100-Euro-Noten aus osteuropäischen Fälscherwerkstätten, schildert Bender: "Diese Werte sind doppelt so hoch wie zu Zeiten der D-Mark." Wird die Euro-Blüte erst bei der Zentralbank entdeckt, ist die Spur zu den Tätern meist verwischt, berichten Fahnder. (dpa)