Der Kampf um Schering geht in eine neue Phase. Der Chemiekonzern Bayer legte ein Angebot von 86 Euro in bar pro Schering-Aktie vor. Das entspreche einem Transaktionswert in Höhe von 16,3 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Leverkusen mit. Der Vorstand begrüße das Bayer-Angebot, teilte der Schering-Konzern mit. Vorbehaltlich einer endgültigen Prüfung des Angebots werde Schering seinen Aktionären empfehlen, dieses anzunehmen. Die Darmstädter Merck KgaA hatte zuletzt 77 Euro pro Aktie geboten.
"Passt in die strategische Zielrichtung"
Nach Angaben von Bayer liegt das Angebot um 39 Prozent über dem Kurs der Schering-Aktie vor Bekanntwerden des feindlichen Übernahme-Angebotes von Merck und um zwölf Prozent über dem konkurrierenden Angebot. "Die Übernahme von Schering passt ausgezeichnet in unsere strategische Zielrichtung, das Gesundheitsgeschäft vor allem im Bereich der Pharma-Spezialprodukte weiter zu stärken und damit unseren Teilkonzern Bayer HealthCare als Hauptwachstumsmotor des Konzerns substanziell auszubauen", erklärte Bayer-Vorstandschef Werner Wenning.
Von dem Zusammenschluss würden "unsere Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden und Patienten profitieren", schrieb Wenning. "Außerdem ist dieser Zusammenschluss die beste Lösung, um dem Pharma-Standort Deutschland wieder mehr Geltung zu verschaffen."