Telekom-Tochter T-Mobile US peilt Fusion mit Bezahlfernsehen Dish an

Erweiterung US ist auf dem besten Weg: T-Mobile hat in dem Bezahlfernsehanbieter Dish anscheinend einen Fusionspartner gefunden. Eine entscheidende Frage müsse aber noch geklärt werden.

Die Deutsche Telekom hat einem Zeitungsbericht zufolge einen möglichen Partner für ihre US-Mobilfunktochter gefunden. Der US-Bezahlfernsehanbieter Dish verhandele über einen milliardenschweren Zusammenschluss mit T-Mobile US, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf Insider.

Die beiden Seiten seien sich weitgehend darüber einig wie das fusionierte Unternehmen aussehen solle, hätten sich aber noch nicht auf einen Kaufpreis und die Höhe der Barkomponente geeinigt. T-Mobile US ist an der Börse 31 Milliarden Dollar wert, Dish 33 Milliarden. Telekom-Chef Tim Höttges hatte erst jüngst bekräftigt, offen für eine Fusion in den USA zu sein. Es sei die Pflicht des Vorstandes, die Rendite von T-Mobile US weiter zu steigern, sagte Höttges auf der Hauptversammlung Ende Mai. "Wenn wir einen Partner finden, der uns dabei hilft, werden wir dies selbstverständlich prüfen."

"Dish und wir - das macht Sinn"

Die Deutsche Telekom hält zwei Drittel der Aktien von T-Mobile US. Mit 55 Millionen Kunden rangiert der viergrößte Mobilfunker in Amerika nur noch knapp hinter Sprint und ist die Wachstumslokomotive der Telekom. Allerdings ist die Ausstattung von T-Mobile US mit Funkfrequenzen begrenzt.

Dish und T-Mobile US waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. T-Mobile-US-Chef John Legere, der dem Bericht zufolge das neue Unternehmen führen soll, hatte bereits im Februar ein Zusammengehen mit Dish als vorteilhaft bezeichnet. "Dish und wir - das macht Sinn. Es macht Sinn, da wir ihr Funkspektrum und ihre Fähigkeiten mit unserem Netz zusammenlegen könnten", sagte Legere damals auf dem Kapitalmarkttag der Konzernmutter Deutsche Telekom.

In den USA steht eine milliardenschwere Frequenzauktion bevor. Die beiden kleineren Anbieter T-Mobile US und Sprint befürchten, bei dem Wettbieten von den Branchenriesen Verizon und AT&T ausgestochen zu werden. Der zweitgrößte US-Bezahlfernsehanbieter Dish sitzt dagegen auf ungenutzten Frequenzen, die T-Mobile US gut gebrauchen könnte.

Reuters
awö/Reuters