Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat ihre Streiks bei Banken und im Handel ausgeweitet. 6.000 Bank- und Sparkassenangestellte befanden sich Gewerkschaftsangaben zufolge am Freitag im Ausstand. Allein im Saarland, wo 2.500 Angestellte streikten, blieben 70 Prozent der Filialen geschlossen, sagte ein ver.di-Sprecher. Inzwischen boten die Bankarbeitgeber Sondierungsgespräche für den kommenden Donnerstag in Hannover an.
Ebenfalls gestreikt wurde am Freitag bei den Banken in Baden-Württemberg, Berlin und Schleswig-Holstein. »Der Weg zu deutlichen Gehaltssteigerungen, zu mehr als den freiwillig empfohlenen 3,1 Prozent muss endlich freigemacht werden«, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Hinrich Feddersen.
Die Gewerkschaft fordert für die rund 460.000 Beschäftigten des privaten Bankengewerbes Entgelterhöhungen und sonstige Verbesserungen im Gesamtumfang von 6,5 Prozent. Auch die Forderungen bei den regional geführten Verhandlungen im Handel entsprechen einem Gesamtvolumen von 6,5 Prozent.
Im Einzelhandel hatte ver.di für Freitag angekündigt, auch die Bundesländer in den Arbeitskampf einzubeziehen, in denen bis zum 30. Juni noch Friedenspflicht geherrscht hatte. Dabei handelt es sich um Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem wurden die Streiks in anderen Bundesländern fortgesetzt. Allein in Mannheim und Umgebung beteiligten sich 600 Einzelhandelsbeschäftigte, wie Bernhard Franke vom ver.di-Fachbereich Handel in Stuttgart erklärte. Gemeinsam wollten 900 Streikende aus Einzelhandel und Banken in der Mannheimer Innenstadt am Vormittag für ihre Forderungen demonstrieren.