Die Fluktuation von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen beim US-Autobauer Tesla ist einem Medienbericht zufolge ungewöhnlich hoch. Im Jahr 2018 etwa habe das Unternehmen 70 Prozent seiner Beschäftigten ausgetauscht, berichtete das "Handelsblatt" am Freitag unter Verweis auf ein Datenleck. 2021 waren es demnach 40 Prozent.
Die Zeitung bezieht sich auf die sogenannten Tesla-Files, einen 100 Gigabyte und mehr als 23.000 Dateien umfassenden Datensatz, der nach Angaben eines ehemaligen Tesla-Mitarbeiters firmenintern frei abrufbar war.
Betitelt ist der Datensatz demnach mit "Termination Master Report", also als Bericht über Kündigungen von Mitarbeitern. Laut "Handelsblatt" sind die Namen von fast 200.000 ehemaligen Tesla-Angestellten enthalten, die das Unternehmen zwischen 2007 und Anfang 2022 verließen.
Wie die Zeitung weiter berichtete, beschäftigt der Datensatz zahlreiche Aufsichtsbehörden. Die niederländische Datenschutzbehörde, die in Europa zuständig ist, weil Tesla dort seine Europa-Zentrale hat, habe bereits im Mai ein Verfahren eröffnet, dem sich inzwischen 20 weitere Behörden aus verschiedenen Ländern angeschlossen haben. In den USA wurden demnach die Generalstaatsanwaltschaften von mindestens fünf Bundesstaaten eingeschaltet.
stern enthüllte Missstände bei Tesla in Brandenburg
Tesla gilt als wichtigster Hersteller von Elektroautos weltweit. In Deutschland öffnete das Unternehmen 2022 ein erstes Werk im brandenburgischen Grünheide. Im September enthüllte der stern zahlreiche Unregelmäßigkeiten in der Fabrik, darunter eine Häufung schwerer Arbeitsunfälle, Umwelthavarien und schlechte Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft IG Metall machte dem Unternehmen schwere Vorwürfe.