Urabstimmung An kommunalen Kliniken stehen Streiks an

Die Tarifverhandlungen an den kommunalen Kliniken waren im April gescheitert, nun stehen die Zeichen auf Streik: 93 Prozent der Mitglieder des Marburger Bundes stimmten bei der Urabstimmung dafür. Rund 800 Krankenhäuser sind betroffen.

In den kommunalen Krankenhäusern steht ein Arbeitskampf der Ärzte bevor: Bei der Urabstimmung an den rund 800 Kliniken stimmten 93 Prozent der Mitglieder des Marburger Bundes für einen Streik. Dies teilte die Ärztegewerkschaft am Freitag in Berlin mit. Zum Auftakt ist demnach eine zentrale Kundgebung und Demonstration am 17. Mai in München geplant, zu der Krankenhausärzte aus allen Teilen Deutschlands erwartet werden.

Der Marburger Bund will in dem festgefahrenen Tarifkonflikt neben mehr Gehalt auch eine deutlich bessere Bezahlung von Bereitschaftsdiensten vor allem in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen erreichen.

Der Marburger Bund sei gut gerüstet für den Arbeitskampf und stelle sich auf eine harte Auseinandersetzung ein, erklärte der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Rudolf Henke. Wie schon bei den Ärztestreiks 2006 würden die Mediziner auch diesmal "alle Register ziehen, bis die Arbeitgeber uns ein zustimmungsfähiges Angebot machen".

Die Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Kliniken waren Anfang April gescheitert. Das Angebot der kommunalen Arbeitgeberverbände von 2,9 Prozent mehr Einkommen über drei Jahre hatte die Gewerkschaft als völlig unzureichend abgelehnt.

AFP
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