In voraussichtlich allen Bundesländern bis auf Bayern werden in dieser Woche Busse und Bahnen bestreikt. Verdi hat zum Arbeitskampf aufgerufen, der sich über die ganze Woche ziehen soll und seinen Höhepunkt am Freitag haben wird. Dann rufen die Klimaschutz-Aktivisten von Fridays for Future auch zum Klimastreiktag auf, gemeinsam mit Verdi.
Die Gewerkschaft verhandelt für bessere Arbeitsbedingungen der Tarifbeschäftigten und fordert zum Beispiel die 35-Stunden-Woche, begrenzte Schichtlängen sowie längere Ruhezeiten zwischen den Schichten, aber auch mehr Urlaubstage und mehr Urlaubsgeld. Die konkreten Forderungen unterscheiden sich aber in den Bundesländern.
Konkrete Informationen sowie weiterführende Links haben wir für Sie zusammengetragen.
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg wird am Donnerstag und am Freitag jeweils ganztägig gestreikt. Betroffen sind Verkehrsverbünde in sieben Städten, heißt es von Verdi: Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz.
Bereits in der vergangenen Woche haben Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg den öffentlichen Nahverkehr bestreikt.
Berlin
Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) müssen die Fahrgäste am Montag länger auf Busse warten. Bei U-Bahnen und Straßenbahnen fielen nach Unternehmensangaben einzelne Fahrten aus. Gegen 14.00 Uhr soll der Streik beendet sein.
In Berlin streiken Tarifbeschäftigte der BVG und der BVG-Tochter Berlin Transport auch am Donnerstag (29.2.) ganztägig sowie am Freitag bis 14 Uhr. Die BVG weist außerdem darauf hin, dass Linien und Angebote, die im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen gefahren werden, nicht vom Streik betroffen seien.

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Brandenburg
In Brandenburg streikt am Mittwoch ganztägig die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft. Am Donnerstag folgt der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehr (ORP) und am Freitag treten zwölf Verkehrsunternehmen im ganzen Bundesland in den Ausstand:
- ViP Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH
- Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald (RVS)
- Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH
- Verkehrsgesellschaft Tältow-Fläming mbH (VTF)
- Busverkehr Oder-Spree GmbH
- Barnimer Busgesellschaft mbH
- Cottbusverkehr GmbH
- Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH
- Regiobus Potsdam Mittelmark GmbH
- StadtverkehrsgesellschaftmbH Frankfurt(Oder)
- DB Regiobus Ost GmbH
- Verkehrsbetriebe Brandenburg an der Havel
Der Zugverkehr ist wie in anderen Bundesländern nicht betroffen. Am Freitag findet in Potsdam eine Kundgebung statt.
Bremen
In Bremen sind mögliche Ausstände des ÖPNV noch nicht ganz klar. Ein Verdi-Sprecher teilte dem stern auf Anfrage mit, dass für Dienstag (27.2.) noch Verhandlungen angesetzt seien. "Je nach Ausgang werden wir dann die Lage neu bewerten und uns äußern." Informationen dazu werden an dieser Stelle nachgereicht.
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Hamburg
Verdi verhandelt in Hamburg derzeit für Tarifbeschäftige der Hochbahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH). Damit sind von dem 48-stündigen Ausstand ab Donnerstag 3 Uhr vor allem Busse, Nachtbusse und U-Bahn-Linien betroffen. Ein Verdi-Sprecher rechnet mit einer hohen Ausfallquote. Die S-Bahn-Linien der Bahn sowie Fähren sind nicht betroffen. Ab Samstag 3 Uhr sollten die Fahrpläne wieder eingehalten werden.
Hessen
In Hessen plant die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks für den öffentlichen Nahverkehr. Derzeit gibt es lediglich Auskünfte für die Stadt Kassel, wo Freitag und Samstag die Trams sowie die Buslinien 1 bis 29 der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) betroffen sind. Über weitere Warnstreiks tagt das zuständige Verdi-Gremium erst am Montag, die Informationen werden an dieser Stelle nachgereicht.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ruft Verdi die Tarifbeschäftigten am Freitag zum Warnstreik auf, von 0 bis 23:59 Uhr. Betroffen ist der öffentliche Nahverkehr (TV-N) und die Verkehrsgesellschaft Vorpommern Rügen (VVR). In der Landeshauptstadt Schwerin findet an diesem Tag zudem eine Kundgebung statt.
Niedersachsen
In Niedersachsen sind die Haupt-Streiktage laut Verdi am Donnerstag und Freitag. Besonders betroffen sind Hannover, Braunschweig, Osnabrück, Wolfsburg und Goslar. In Göttingen wird von Mittwoch (28.2.) bis Freitag gestreikt.
Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen ruft Verdi am Donnerstag und Freitag zu einem 48-stündigen Warnstreik auf. Betroffen sind "zahlreiche kommunale Verkehrsunternehmen" im ganzen Bundesland, die Gewerkschaft führt mehr als 30 in einer Mitteilung auf.
Rheinland-Pfalz
Am Mittwoch ab 3 Uhr streiken Tarifbeschäftigte der Busunternehmen in Rheinland-Pfalz. Darunter sind laut Verdi unter anderem die DB Regio Bus Mitte GmbH, der DB Regio Bus Rhein-Mosel GmbH, der Palatina Bus GmbH und viele weitere.
Saarland
Im Saarland streiken ÖPNV-Beschäftigte am Montag. Aufgerufen hat Verdi unter anderem die Betriebe Saarbahn GmbH, Saarbahn Netz GmbH, Neunkircher Verkehrs GmbH, Fahrzeugservice Neunkirchen GmbH, Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis GmbH KVS/KVG oder die Völklinger Verkehrsbetriebe GmbH VVB.
Sachsen
In Sachsen ruft Verdi für Donnerstag und Freitag zu Warnstreiks im Regionalverkehr auf. Aufgelistet hat die Gewerkschaft folgende teilnehmenden Verbünde in einer Mitteilung:
- Regionalverkehr Westsachsen GmbH Zwickau
- Euro Traffic Partner Chemnitz
- REGIOBUS Mittelsachsen GmbH
- Regionalverkehr Erzgebirge GmbH
- Verkehrsgesellschaft Meißen mbH
- Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH
- Regionalverkehr Sächs
- Schweiz-Osterzgebirge GmbH
- Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda mbH
- Regionalbus Oberlausitz GmbH
- Görlitzer Verkehrsbetriebe GmbH
- DB REGIO Bus Ost GmbH (Niederlassung Zittau)
- Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky
- Straßenbahn-Bus GmbH Plauen
Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt ruft Verdi Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs ebenfalls zu Warnstreiks auf. Hauptstreiktag ist wie in anderen Bundesländern Freitag der 1. März. Schwerpunkte werden in dem Bundesland noch beraten, heißt es von Seiten der Gewerkschaft. Konkrete Informationen werden an dieser Stelle nachgereicht.

Videoquelle: n-tv.de
Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein hat am Montagmorgen ein fünftägiger Warnstreik bei privaten Busunternehmen begonnen. Auch dazu hatte Verdi aufgerufen. Die Gewerkschaft ging vorab davon aus, dass es auf dem Land kaum verlässlichen Busverkehr geben werde. Der städtische Verkehr in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster ist nicht betroffen. Am Morgen schätzte Verdi die Ausfälle auf etwa 85 Prozent. Der Omnibus-Verband Nord ging dagegen davon aus, dass mindestens die Hälfte der Busfahrer im Einsatz sei.
Thüringen
In Thüringen ruft Verdi Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs ebenfalls zu Warnstreiks auf. Hauptstreiktag und Klimastreiktag ist wie in anderen Bundesländern Freitag der 1. März. Schwerpunkte werden wie in Sachsen-Anhalt noch beraten, heißt es von Seiten der Gewerkschaft. Konkrete Informationen werden an dieser Stelle nachgereicht.
Quellen: Verdi, regionale Verkehrsverbünde, Informationen der Nachrichtenagenturen
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit neuen Informationen aktualisiert.