Für natürliche Produkte von hoher Qualität zahlen Kunden im Supermarkt gerne mal ein paar Cent mehr. Dass Hersteller aber auch bei Bio-Produkten ganz schön tricksen können, verdeutlicht die Verbraucherzentrale am Beispiel eines Bio-Joghurts der skandinavischen Firma Arla. "Naturjoghurt & ein Hauch Zitrone" verspricht der Hersteller auf der Verpackung – die Verbraucherschützer halten das für Etikettenschwindel.
Zum einen, so die Kritik, führe schon die Bezeichnung Verbraucher in die Irre. "Statt der versprochenen zwei Zutaten Naturjoghurt und frische Zitrone hat das Milchprodukt deutlich mehr Inhaltsstoffe und ist gar nicht so unverarbeitet und natürlich wie Arla verspricht", schreibt die Verbraucherzentrale. Der Hauch Zitrone entpuppe sich bei genauer Betrachtung als zehnprozentiger Anteil "Zitronenzubereitung", die wenig mit frischer Zitrone zu tun habe. Denn neben einem Spritzer Zitronensaftkonzentrat enthält die Beimischung noch Rohrzucker, Zitronenöl und Stärke sowie mindestens eine weitere nicht deklarierte Zutat – wahrscheinlich sei sie einfach mit Wasser gestreckt, vermuten die Verbraucherschützer.
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Zu viel Zucker, zu wenig Inhalt
Neben der fehlenden Transparenz bei den Zutaten kritisieren die Verbraucherschützer den erhöhten Zuckeranteil, der muss nämlich auf der Verpackung angegeben werden. Unterm Strich stecken 8,2 Prozent Zucker im Arla-Joghurt, etwa doppelt so viel wie in einem klassischen Naturjoghurt. "Unser Tipp: Einfach selbst einen Joghurt mit einen Spritzer Zitronensaft versetzen. Dann weiß man, was drin ist!", schreibt die Verbraucherzentrale.
Schließlich macht auch noch die Füllmenge das Produkt zur Mogelpackung, kritisieren die Verbraucherschützer. Denn die Bechergröße entspricht einem 500-Gramm-Joghurt, enthalten sind aber nur 425 Gramm. Dass der mit gezuckertem Zitronensaft versetzte Joghurt auch noch teurer ist als das pure Original, hält die Verbraucherzentrale nicht für gerechtfertigt. Der stern hat den Hersteller um Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten. Auf eine vorherige Anfrage der Verbraucherzentrale reagierte Arla nicht.
Quellen: Verbraucherzentrale Hamburg / lebensmittelklarheit.de