Schadensersatz Wegen rassistischer Beleidigungen: Tesla muss ehemaligem Mitarbeiter 137 Millionen Dollar zahlen

Tesla
Tesla sieht sich Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt
© Patrick T. Fallon / AFP
Ein Schwarzer Mitarbeiter soll in einem Tesla-Werk täglich rassistisch beleidigt worden sein. Jetzt verurteilte eine Jury das Unternehmen zu einer hohen Zahlung – auch weil Tesla nicht auf die Vorwürfe reagiert haben soll.

137 Millionen US-Dollar Schadensersatz muss der Elektroauto-Hersteller Tesla an einen Mitarbeiter zahlen – das entspricht umgerechnet mehr als 118 Millionen Euro. Das hat eine Jury im Bundesstaat Kalifornien entschieden. Der Mann soll während seiner Zeit in dem Unternehmen auf das Übelste rassistisch beleidigt worden sein.

Owen Diaz arbeitete von Juni 2015 bis Juli 2016 als Aufzugführer im Tesla-Werk in Fremont. Dort habe eine "feindselige Arbeitsumgebung" geherrscht, sagte er aus, er selbst und sein Sohn sowie ein anderer Schwarzer Kollege seien ständig rassistisch angegangen worden. Unter anderem hätten die anderen Mitarbeiter:innen "täglich" rassistische Bezeichnungen wie das N-Wort benutzt.

Zustände wie zur Zeit der Rassentrennung?

Die Zustände hätten an die "Jim-Crow-Ära" erinnert, hieß es in der Klage. Der Name bezeichnete ursprünglich die Figur des tanzenden, singenden Schwarzen und gilt heute als Sammelbegriff für das System der Rassentrennung. "Teslas fortschrittliches Image ist nur eine Fassade, die die erniedrigende Behandlung von afroamerikanischen Angestellten verdeckt", so die Anklage.

Tesla ging trotz Beschwerden nicht gegen die Rassisten vor – wohl auch deshalb fiel das Urteil so hart aus. 130 Millionen US-Dollar muss das Unternehmen als Strafschadensersatz zahlen, sieben Millionen Dollar werden für die emotionale Belastung des Geschädigten fällig. 

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Tesla wehrt sich gegen Rassismus-Vorwürfe

In einem Schreiben an die Belegschaft hielt Tesla fest, dass die Vorwürfe eine solche Strafe nicht rechtfertigen würden. Gleichzeitig gab das Unternehmen zu, dass die Bedingungen zur der Zeit, als Diaz für Tesla arbeitete, "nicht perfekt" gewesen seien. Allerdings seien in den fünf Jahren seitdem große Fortschritte gemacht worden. Als Reaktion auf den Fall Diaz seien zwei Mitarbeiter seien entlassen und ein weiterer suspendiert worden. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Unternehmen das Urteil anfechten wird.

epp