Nudel-Konkurrenz Birkel kämpft gegen ausländische Billiganbieter

Der Wettbewerbsdruck auf dem deutschen Teigwarenmarkt wächst: Zwar ist der Pasta-Absatz in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren um fast 100 Prozent gestiegen. Doch die Konkurrenz aus dem Ausland ist enorm.

"Mittlerweile machen ausländische Teigwaren 50 Prozent des deutschen Marktes aus", sagt der geschäftsführende Gesellschafter von Birkel, Werner Hildenbrand. Hinzu kommt der wachsende Preisdruck von Seiten der Discounter. Rund die Hälfte aller in Deutschland verkauften Nudeln wird nach Angaben Hildenbrands mittlerweile über Discounter vertrieben.

Standort Deutschland macht es schwer

"Der Preisdruck ist enorm." Während die Konkurrenz aus dem Mittelmeerraum von weitaus weniger reglementierten Arbeitsbedingungen und teilweise auch von staatlicher Förderung profitiere, werde es für Produzenten in Deutschland zunehmend schwerer, sagt Hildenbrand. Hier komme der Marke eine große Bedeutung zu: "Wirtschaftlich gesehen ist die Marke ein absolutes Muss für einen deutschen Nudelhersteller", betont der Geschäftsführer. "Ohne echte Qualitäts-Marke könnte hier keiner überleben."

Überlegungen, die Produktion ins billigere Ausland zu verlagern hat der deutsche Marktführer aber nicht, betont Hildenbrand. "Unser Standort ist hier in Deutschland." Neben den Transportkosten ist für den Markenhersteller in Deutschland auch besonders die Flexibilität bei der Belieferung des Handels ausschlaggebend.

Respektabler Umsatz

Mit 12 Submarken und mehr als 200 unterschiedlichen Produkten ist Birkel nach eigenen Angaben der Nudel-Marktführer in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt 430 Mitarbeiter. Birkel entstand in seiner heutigen Form im Jahr 2000 durch den Zusammenschluss der beiden Firmen Birkel und 3 Glocken. Im darauf folgenden Jahr wurde noch den ostdeutschen Teigwarenhersteller Möwe übernommen. Jetzt werden jährlich rund 110.000 Tonnen Nudeln produziert. Auch die Instant-Fertiggericht-Marke Minuto und die Fertigsoße Nudel up stammen aus dem Hause Birkel. Der Jahresumsatz des Unternehmens, das an drei deutschen Standorten in Mannheim, Weinheim und Waren/Müritz produziert, liegt bei rund 150 Millionen Euro.

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Mirjam Hecking/AP

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