Unter den Autoversicherern tobt ein Preiskampf: Wer seinen Vertrag bis zum 30. November kündigt und zu einem günstigen Anbieter wechselt, kann zwischen 50 und 70 Prozent Prämie sparen. Neue Billigtarife werden vor allem von Direktversicherern angeboten, bei denen Verträge ausschließlich über Telefon oder Internet abgeschlossen werden können. Um in diesem Wettbewerb mithalten zu können, hat inzwischen jeder größere Autoversicherer sein Angebot aufgespalten in eine günstigere Basis- und eine teurere Komfortvariante. Die Basistarife bieten allerdings einen deutlich abgespeckten Schutz.
Wie finde ich die beste Versicherung?
Am einfachsten ist der Vergleich für denjenigen, der über einen Internetanschluss verfügt. Denn der Preis einer Autoversicherung hängt von den individuellen Angaben des Versicherten ab. Über die Eingabe des Ortskennzeichens, der Fahrzeugdaten und des persönlichen Profils am PC bieten einige Anbieter im Internet einen kostenlosen Vergleich an. In wenigen Minuten lässt sich so der exakte Preis für ein bestimmtes Auto ermitteln. Er hängt vor allem vom Wohnort ab. Jedem Kreis sind bestimmte Schadensklassen zugeordnet, je nachdem wie häufig Haftpflicht- und Kaskoschäden dort vorkommen. Die Versicherung für ein und dasselbe Automodell ist deshalb in verschiedenen Städten unterschiedlich teuer. Bevor man loslegt, auf jeden Fall Kfz-Schein oder die letzte Versicherungsrechnung bereitlegen, denn darauf stehen die Hersteller- und Typnummer des Fahrzeugs, hinter denen sich Daten verbergen, die für die Berechnung der Versicherung wichtig sind. Wer möchte, schließt den neuen Vertrag gleich online ab und lädt sich für die alte Versicherung ein Musterkündigungsschreiben herunter. Internetadressen: www.fss-online.de; www.aspect-online.de; www.financescout24.de; www.einsurance.de.
Die Suche nach dem günstigsten Anbieter fördert für beinahe jeden Kunden ein anderes Ergebnis zutage - denn ausschlaggebend für den Preis einer Police ist neben Automodell und Wohnort das persönliche Profil des Versicherten. Wer wenig fährt, einen Neuwagen hat und einem soliden Beruf nachgeht, ist der Liebling der Versicherer. Ganz anders sieht es bei jungen Leuten aus. "Die sind nicht gut für uns, weil sie zu viele Schäden verursachen", sagt Andrea Schmitz vom Direktanbieter Ineas. Jugendfreundlicher gibt sich die Kölner Axa: Sie gewährt jungen Fahrern 20 Prozent Rabatt, sofern sie keine Punkte in Flensburg haben. Generell schwer haben es hingegen Cabriobesitzer. Sie werden wegen des hohen Diebstahlrisikos längst nicht von jedem Anbieter genommen.
Wer einen Basistarif wählt, muss beachten, dass die Leistung im Schadensfall entsprechend schmaler ausfällt. So bieten die neuen Huk-Basistarife in der Haftpflicht statt 100 Millionen nur noch den halben Schutz von 50 Millionen Euro. Das gilt zum Beispiel auch für den neuen Onlinetarif Allianz24 und beim VHV-Basistarif. Übersteigt die Schadenssumme 50 Millionen Euro, etwa nach einer Massenkarambolage, muss der Verursacher die Mehrkosten selbst bezahlen.
Weitere Einschränkungen
der Billigtarife: Schutzbriefleistungen wie etwa das Abschleppen nach einer Panne sind meist ebenso wenig enthalten wie die Schadensbegleichung bei Unfällen mit Nutztieren. Und auch die Rückstufung beim Schadenfreiheitsrabatt nach einem Unfall kann in solchen Tarifen schärfer ausfallen. Autofahrer, die umfangreich abgesichert sein wollen, sollten daher zur Premiumvariante greifen. Besonders empfehlenswert sind Komforttarife, die auch dann Schutz bieten, wenn der Autofahrer "grob fahrlässig" einen Unfall baut, also etwa bei Rot über eine Ampel fährt. Wer einen hohen Schadenfreiheitsrabatt erreicht hat, zahlt für solche Tarife in der Summe kaum mehr als für die neuen Billigangebote.
Sparen können Verbraucher in manchen Fällen sogar, wenn sie ihren Versicherer nicht wechseln. Oft reicht es, mit einem günstigeren Angebot der Konkurrenz vorstellig zu werden. Die gewährte Ersparnis wird dann als Bündel- oder Treuerabatt kaschiert - denn individuelle Nachlässe für private Autofahrer sind verboten.