Bei der Suche nach den Ursachen für die Serratien-Infektionen an der Berliner Charité gibt es erste Hinweise. "Wir haben einige interessante neue Spuren", sagte die Leiterin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin, Petra Gastmeier im rbb-Inforadio. Zur möglichen Infektionsquelle gebe es Ideen von Mitarbeitern, aber auch von außen. Um welche Quellen es konkret geht, sagte Gastmeier nicht. "Wir müssen erst noch Proben ziehen. Insofern dauert es noch eine Weile, bis wir Genaues wissen."
Auch eine Infektion über Babypflegemittel sei nicht auszuschließen, sagte sie. Im September hatten zwei Drogeriemarktketten Pflegemittel zurückgerufen, weil sie mit Serratien-Keimen belastet waren.
Ein mit Darmkeimen infiziertes Baby ist in den vergangenen Tagen im Deutschen Herzzentrum gestorben. Das Frühchen war nach einer Behandlung am Campus Virchow-Klinikum der Charité im Deutschen Herzzentrum in Berlin operiert worden. Der Keim sei vermutlich ins Herzzentrum eingeschleppt worden, sagte eine Sprecherin. Das Baby starb anschließend an einer Blutvergiftung. Darüber hinaus hat sich am Herzzentrum ein weiteres Kind infiziert. Beide Jungen wurden zur gleichen Zeit behandelt. An der Charité sind derzeit sieben Kinder infiziert und erkrankt. Ihr Zustand gilt laut Gastmeier als stabil. Keiner der Säuglinge schwebt in Lebensgefahr. Bei 16 weiteren Kindern wurde der Keim nachgewiesen. Sie zeigten aber keine Krankheitssymptome.