Autonomer Hackenporsche Dieser Roboter soll Lieferdienste revolutionieren

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Der Big Ben, die Themse und die typisch englischen Doppeldecker in rot. Ein Stadtbild, das künftig um eine Sache reicher sein könnte. Wenn es nach Ahti Heinla geht, fahren schon bald autonome Lieferroboter durch die Großstädte. Heinla ist der Erfinder der Internettelefonie Skype. Lieferroboter sollen sein neues großes Ding werden.
Ahti Heinla: "It just makes the whole online shopping experience lower cost and more convenient. So we are getting the cost of the delivery below one Euro."

Vollautomatisch soll der Roboter Lieferugen bis 10 Kilo vor die eigene Haustür bringen. Egal ob Wocheneinkauf vom Supermarkt oder Getränkenachschub von der Tankstelle. Die Lieferkosten von nur einem Euro sind ein ambitioniertes Ziel. Ebenso wie die Technik, die hinter dem Roboter steckt. Doch Heinla ist optimistisch.

"We have a much easier problem than Google, because our robots are much smaller and more lightweight. And they move slower. So the technology we need to develop to make those robots autonomous is actually simpler than Googles’ and that is also a reason why it has taken us less time than it took Google. And in general the robot works pretty much the same principal."

Neun Kameras scannen die Umgebung nach Autos, Fußgängern und anderen Hindernissen. Auch Bordsteine sollen keine Hürde darstellen. Die Hinterräder sind schließlich beweglich. Aber es steckt eben auch keine Raketentechnik drin: Keine Drohne, die via Luftweg ausliefert. Kein Googleauto, das komplett selbstständig fährt. Heinla glaubt an die einfache Lösung und demonstriert gerne, was sein Prototyp schon drauf hat.

"If you step in front of the robot it just stops. It has sensors to detect and avoid collisions. So it will not collide with anyone. Even if it does, even if it would be, if you violate a run really fast you know against the robot that it doesn’t have time to avoid you then you will not really get hurt, because the robot is lightweight. And it does not have any sharp edges. It will not really hurt, even if it collides with you."

Zur Zeit testet Heinla mit seinem Team die ersten Lieferroboter in Estland. Hier in London muss man sie für die Vorführung aber noch von Hand steuern. Auch da bleibt sich das Team treu: Die Fernbedienung ist ein ausrangierter Playstation-Controller. Und wie reagieren eigentlich die Leute auf das neuartige Gefährt?

"Yeah, when we are going around in the street, most of the people go just around doing their own business. They don’t really pay that much attention."

Hat Heinlas Team die technischen Hürden geknackt, werden allerdings die nächsten folgen. Die eingebauten Kameras könnten so ziemlich alles filmen, was Datenschutzrechtlich problematisch sein dürfte. Und eine Fahrerlaubnis für Gehwege müsste sich Heinla zumindest in Deutschland auch noch erkämpfen.
Der Skype-Erfinder will die Logistikbranche grundlegend verändern, mit einem autonomen Lieferroboter für den Bürgersteig. Der stern durfte sich in London erste Prototypen ansehen.

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