Die Wachs-Figur Adolf Hitlers soll nach ihrer Reparatur in London wieder im Berliner Kabinett von Madame Tussauds ausgestellt werden. Wie die Verantwortlichen des deutschen Wachsfigurenkabinetts mitteilten, wird die Plastik nach der Reparatur in London so schnell wie möglich in die Ausstellung zurückkehren. Nach Informationen der ARD-"Tagesschau" sollen in dem Kabinett auf dem Boulevard Unter den Linden nun die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden.
Am Wochenende hatte ein Besucher dem Ausstellungsstück den Kopf abgerissen und zwei Museumsmitarbeiter bei der Aktion verletzt. Die Polizei nahm den 41-jährigen Besucher vorübergehend fest. Gegen ihn wird wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung ermittelt. Der Mann aus Berlin bereut seine Aktion inzwischen. "Gestern hätte ich gesagt, ich fühl' mich gut. Aber heute tut es mir ehrlich gesagt schon wieder leid, was ich da getan habe", sagte er "Welt Online". Bei der Wette mit Freunden, die der Auslöser für die Tat gewesen sein soll, sei es nicht um Geld, sondern nur um Ruhm gegangen.
Die Aussteller begründeten ihre umstrittene Entscheidung damit, dass Adolf Hitler für einen entscheidenden Teil in der Berliner Geschichte stehe, der nicht verleugnet werden könne. Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett sei unpolitisch und kommentiere weder die ausgestellten Figuren noch bewerte es deren Handlungen. Ausgewählt würden die Figuren nach ihrer historischen Bedeutung, und zwar im Guten wie im Schlechten.
Proteste gegen Rückkehr
Vor der Entscheidung über eine neue Ausstellung der umstrittenen Puppe hatte sich der Zentralrat der Juden in Deutschland zurückhaltend geäußert. "Ich bin nicht unglücklich, wenn die Figur nicht wieder aufgestellt wird", sagte der Generalsekretär des Zentralrates, Stephan Kramer.
Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz sprach sich ebenfalls gegen die Rückkehr der Hitler-Figur aus. Er halte es für eine "Geschmacklosigkeit", in der Stadt, in der der Massenmord an den Juden beschlossen worden war, eine Adolf-Hitler-Nachbildung zu zeigen.