Landtagswahlen Strömungen in Bayern und Hessen: Wähler aus allen Lagern wanderten zur AfD

Wählerwanderung Bayern
Wählerwanderung in Bayern zur AfD: Eine interaktive Version finden Sie im Artikel
© stern
Die Landtagswahlen in Hessen und Bayern wurden vor allem zur Klatsche für die Ampelparteien, die viele Stimmen an andere Lager verloren. Die AfD dagegen konnte kräftig zulegen. Sehen Sie, wie die Wählerströme seit den letzten Wahlen flossen.

Auch bei den Landtagswahlen des vergangenen Wochenendes gab es wieder etliche Wählerinnen und Wähler, die ihr Kreuz bei einer anderen Partei setzten als noch vor fünf Jahren. Auch Zuzügler und Weggezogene sorgten für Strömungsbewegungen, ebenso diejenigen, die gar nicht loswanderten, sprich: nicht zur Wahl gingen. Sehen Sie in den untenstehenden Grafiken, wie die Wählerinnen und Wähler in Hessen und Bayern wanderten. 

Grafik I: Wählerwanderung in Bayern

Die Grafik zeigt, dass im Freistaat unter anderem Hubert Aiwangers Freie Wähler – trotz Flugblatt-Affäre – allen Lagern Stimmen abluchsen konnten – ebenso wie die AfD. Beide Parteien konnten insbesondere der CSU signifikant viele Wählerinnen und Wähler abtrotzen. Die Christsozialen bleiben stärkste Kraft, müssen aber wie alle anderen Parteien Verluste hinnehmen. Die Zahl derer, die nicht an der Wahl teilnehmen, nahm im Vergleich zu 2018 leicht ab.

Welche Ströme es sonst noch gab: 

Hinweise: Wählen sie auf der rechten oder linken Seite eine Partei aus, um die Zu- oder Abströme hervorzuheben. Per Klick können Sie eine Ansicht fixieren.

Grafik II: Wählerwanderung in Hessen

In Hessen könnte Schwarz-Grün weiterregieren, allerdings vor allem dank der Tatsache, dass die CDU allen anderen Parteien Stimmen abjagen konnte. Der grüne Juniorpartner musste dagegen etliche Wähler wieder abgeben, auch an die AfD. Die Rechtspopulisten sind neben den Christdemokraten der zweite Gewinner des Wahltages, auch sie konnten allen anderen Lagern Wählerinnen und Wähler abtrotzen. Außerdem konnten sie auffällig viele vormalige Nichtwähler für sich verbuchen. Die Zahl derer, die keine Stimme abgaben, nahm insgesamt leicht zu. 

Welche Ströme es sonst noch gab: 

Hinweise: Wählen sie auf der rechten oder linken Seite eine Partei aus, um die Zu- oder Abströme hervorzuheben. Per Klick können Sie eine Ansicht fixieren.

Hintergrund: Das Wahlforschungsinstitut Infratest Dimap ermittelt für die ARD die Zu- und Abströme von Wählerinnen und Wählern zwischen den Parteien. Grundlage ist ein Modell zur Schätzung, dass unter anderen Befragungen am Wahlabend (sogenannte Exit Polls) wie auch Veränderungen in der Wählerschaft selbst (etwa durch Zu- oder Fortzug) berücksichtigt. 

In der Galerie: Die Bilder des Tages erzählen kleine und große Geschichten aus der ganzen Welt