US-Sicherheitsunternehmen Blackwater Ein Mal Mord, drei Mal Totschlag

Vor rund sieben Jahren schossen Mitarbeiter der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater im Irak in eine Menschenmenge, 17 Zivilisten starben. Im zweiten Anlauf hat ein US-Gericht sie nun verurteilt.

Blackwater heißt inzwischen Academi. Zweimal hat die US-Sicherheitsfirma sich schon umbenannt, seitdem 2007 vier ihrer Mitarbeiter im Irak 17 Menschen töteten. Erst jetzt hat ein Gericht in Washington sie des Verbrechens schuldig gesprochen. Die Wachmänner hatten im September 2007 am belebten Nissur-Platz in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Dabei waren insgesamt 17 Iraker getötet und weitere 18 verletzt worden. Das US-Gericht verhandelte laut CNN aber nur über 14 Todesfälle.

Das Gericht hat einen der Wachmänner wegen Mordes verurteilt und seine drei Kollegen wegen Totschlags und versuchten Totschlags. Das Strafmaß ist noch nicht verkündet worden.

Die Männer arbeiteten während der Tat für die private US-Sicherheitsfirma Blackwater, die US-Soldaten im Irak unterstützte sowie amerikanische Gebäude und Personal schützte. Die Wachleute hatten im September 2007 einen Diplomatenkonvoi begleitet und behaupteten, sie seien angegriffen worden. Dabei hatten sie mitten in Bagdad das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Unter den Toten waren auch Frauen und Kinder. Die Anwälte der früheren Söldner nannten den Tod unschuldiger Zivilisten tragisch, aber zugleich unvermeidlich in einem städtischen Kriegsgebiet, berichtete die "New York Times".

2008 war ein Prozess zunächst gescheitert: Zwar wurden die Wachmänner wegen Totschlags angeklagt, das Verfahren wurde aber später wegen Verfahrensfehlern eingestellt. Später wurde der Fall erneut aufgerollt. Im jüngsten Verfahren waren mehr als 70 Zeugen gehört worden, darunter 30 aus dem Irak. Nach Mitteilung der US-Justizbehörden handelt es sich dabei um die höchste Zahl ausländischer Zeugen, die bei einem Strafprozess aussagten.

2010 kaufte eine private Investorengruppe die Firma. Der Gründer Erik Prince, ein früherer Marinesoldat und Millionenerbe, verließ das Unternehmen.

DPA
haw/DPA