"Civilization IV: Beyond the Sword" Geld regiert die Welt

Sehr interessante Erweiterung, die ein ohnehin schon überwältigend gutes Spiel punktuell verbessert und dem erfahrenen Gamer eine Reihe neuer Optionen in die Hand gibt. Kurzum, "Beyond the Sword" bietet viel Langzeitmotivation für relativ wenig Geld.

Sprechen Gamer von rundenbasierter Strategie, meinen sie in den meisten Fällen "Civilization". Auch Jahre nach dem ersten Teil hat das Grundprinzip nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Die einzige Aufgabe des Spielers ist es, sein Völkchen, das zu Beginn einer Partie im Jahre 4.000 vor Christus aus ein paar Siedlern und Spähern besteht, in eine blühende Zukunft zu führen. Dabei spielen Bodenschätze, kulturelle und technologische Weiterentwicklung sowie das liebe Geld die entscheidenden Rollen. Allerdings haben die CPU-gesteuerten Gegner, die das gleiche Ziel verfolgen, ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, sodass kriegerische Auseinandersetzungen nahezu unumgänglich sind.

"Beyond the Sword" ist bereits das zweite Erweiterungspack für das 2005 veröffentlichte Hauptspiel "Civilization IV". Grafik und grundlegendes Gameplay bleiben nahezu unverändert, lediglich einige neue Aspekte kommen hinzu. Alte Hasen können sich über zehn neue Zivilisationen mitsamt speziellen Gebäuden und Einheiten freuen. So verfügen etwa die Babylonier über "Kampfbogenschützen", die Holländer sind im "Ostindienfahrer" auf dem Wasser unterwegs, und die Indianer vertrauen im Nahkampf auf "Dog Soldier".

Die meisten der neuen Einheiten (darunter auch Luftschiffe, Raketenkreuzer, spezielle Fallschirmjäger) und Features wie etwa die "Kapitalgesellschaften" kommen jedoch erst - der Titel verrät es - im späteren Verlauf zum Tragen. Wie die vorhandenen Religionen können sich die Unternehmen über die ganze Welt verbreiten und bringen ihrem Gründer in jeder Runde bares Geld. Gleichzeitig wird man dadurch mehr oder weniger gezwungen, mit den anderen Völkern friedlich zu interagieren, um den Profit zu steigern.

Heimtückische Naturen dürften sich über den gestiegenen Stellenwert der Spionage freuen. Interessant ist vor allem die Spionageabwehr, die die gegnerischen Kosten für den Geheimnis- und Technologieklau deutlich erhöht. Dazu muss der Spieler lediglich einen Spion in einer fremden Stadt platzieren und den entsprechenden Befehl auswählen. Auch auf politischer Ebene hat sich ein wenig getan. Dank des "Apostolischen Palasts" muss der Herrscher nicht mehr bis zur Gründung der UN warten, um Resolutionen einzubringen. Für Abwechslung sorgen spezielle "Ereignisse". Dabei handelt es sich um Vorfälle, kleinere Katastrophen oder Spezialaufgaben wie den Bau von zehn Kolosseen, um die nationale Sportliga zu unterstützen. Lohn der Mühe: Fortan gibt wirft jeder Sporttempel mehr Kulturpunkte ab.

Civilization IV: Beyond the Sword

Hersteller/Vertrieb

Firaxis Games/Take2

Genre

Strategie

Plattform

PC

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Sehr interessant für erfahrene Gamer, die sich in den Runden, in denen es nur um das Aufdecken der Landkarte geht, langweilen, ist die Option "Fortgeschrittener Start". Anstatt die Zeit mit der Erkundung sowie dem Bau der ersten Gebäude und Einheiten zu verplempern, kann sich der Spieler alle Spielelemente kaufen, sodass er quasi mit einem maßgeschneiderten Völkchen in das Game startet. Strategen, die "Civilization IV" nebst Addon "Warlords" bereits x-mal durchgespielt haben, dürfen ohne Gewissensbisse zugreifen. Will ein Spieler hingegen erst einmal in das "Civ"-Universum hineinschnuppern, muss er "Beyond the Sword" nicht unbedingt haben. Das Hauptspiel ist schließlich komplex genug - und seit Langem zum Schnäppchenpreis erhältlich.

TELESCHAU
Artur Hoffmann/Teleschau

PRODUKTE & TIPPS