In "Criminal Intent" schlüpft der User in die Haut von Detective Robert Goren, den im Fernsehen Vincent D'Onofrio spielt. Der erfahrene Ermittler wird im Laufe des Games mit vier kniffligen Mordfällen konfrontiert, die es zu lösen gilt. Hobby-Kriminologen steuern den Star dabei aus der Third-Person-Perspektive - im Gegensatz zu Genre-Kollegen, die oft auf unübersichtliche Ego-Ansicht setzen, erntet "Criminal Intent" in dieser Hinsicht Pluspunkte.
In klassischer Point & Click-Manier sucht Goren mit dem Mauszeiger die Umgebung ab. Fährt der Cursor über ein interessantes Objekt, wird dem Spieler angezeigt, ob sich etwa ein Gegenstand einsammeln lässt oder eine Person befragt werden sollte. Beweise wandern ins Kriminallabor, woraufhin der Spieler die Ergebnisse der Untersuchung auf seinem PDA nachlesen kann. Zudem lassen sich anhand von Fundstücken Täterprofile erstellen, was die Suche nach den Mördern deutlich vereinfacht.
Wie in ähnlich gelagerten Games lassen sich die Verhöre über ein simples Befragungsmenü steuern. Der Gamer kann zwischen fünf verschiedenen Verhörtaktiken wählen: Ist er der Meinung, der Zeuge benötigt ein wenig Zuspruch, kommt die Variante "einfühlsam" in Frage. Ist hingegen die harte Tour gefragt, steht die "streitlustig"-Methode an. Wer sich hier für die falsche Vorgehensweise entscheidet, kann den Zeugen im Extremfall verprellen, sodass er gar nichts mehr sagt. In solchen Fällen kann die Person allerdings zu einem späteren Zeitpunkt erneut befragt werden. Trotz der netten Features sind die Verhöre arg simpel geraten - vom psychologischen Feingefühl der Vorlage keine Spur. Nervig ist auch, dass zwischen den einzelnen Schauplätzen weite Strecken zurückgelegt werden müssen. Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt der Ermittler auf grauen Fluren.
Criminal Intent
Hersteller/Vertrieb | Legacy Interactive/bhv |
Genre | Adventure |
Plattform | PC |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Obendrein lässt die Optik der Schauplätze zu wünschen übrig. Extrem hässlich sehen die Animationen der - dem Hersteller zufolge - 60 Charaktere aus. Dieses Manko ließe sich jedoch verschmerzen, wenn das Game etwas Adrenalin böte. Fehlanzeige. Stattdessen serviert "Criminal Intent" passable Krimi-Kost, die Fans erfreuen, aber wohl kaum nachhaltig motivieren dürfte. Gelungen sind hingegen die drei Schwierigkeitsgrade, die sicherstellen, dass auch unerfahrene PC-Ermittler die Fälle lösen.