Dass "Silent Hill: Origins" die Umsetzung eines Ende letzten Jahres veröffentlichten PlayStation-Portable-Titels ist, sieht man dem Game trotz seiner gelungenen Licht- und Schattenspielchen schon aus der Ferne an. Zu grobkörnig wirken die Texturen, zu unscharf die Bilder, zu übereifrig der Einsatz diverser Grafikfilter. Hinzukommen die hüftsteifen Animationen des von Visionen geplagten Truckers Travis Grady, den es auf mysteriöse Weise nach Silent Hill verschlägt, nachdem er ein halb verkohltes Kind aus einem brennenden Haus retten konnte. Und auch der Umfang des Horror-Trips ist erschreckend gering: Bereits nach sechs bis acht Stunden bekommen versierte Zocker den Abspann zu sehen.
Diese Stunden haben es allerdings in sich. "Origins" setzt auf dieselbe unheilvolle Mischung aus Angst, Paranoia und das Gefühl der Bedrohung, die alle Titel der Reihe auszeichnen. Stets irgendwelchen Hinweisen folgend durchforstet Travis im Schein seiner Taschenlampe reichlich ungastliche Schauplätze wie ein Hospital, ein Waisenhaus, ein Sanatorium oder ein heruntergekommenes Motel. Dabei wollen dem Trucker immer wieder äußerst bizarre Kreaturen an den Kragen. Um sich die grotesken Gegner in den recht undynamischen Kämpfen vom Leib zu halten, darf Travis so ziemlich jeden gefundenen Gegenstand als Prügel verwenden - muss aber damit rechnen, dass dieser jederzeit unbrauchbar werden kann. Dann hilft meist nur noch eins: rennen!
Silent Hill: Origins
Hersteller/Vertrieb | Konami/Konami |
Genre | Action-Adventure |
Plattform | PlayStation2 |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 18 Jahren |
Ein wenig Abwechslung, wenngleich keine Entspannung vom Survial-Horror versprechen zahlreiche obskure Rätsel. Dazu muss der Spieler nicht selten durch das Berühren eines Spiegels in eine grausige Schattenwelt treten, die sich vor allem durch blutverschmierte Wände, rostige Gitter und noch mehr Dunkelheit auszeichnet. Im Zusammenspiel mit den teils subtilen Sound-Effekten, teils brachialen Industrial-Klängen entsteht eine ebenso erstklassige wie verstörende Grusel-Atmosphäre, der auch das Old-School-Gameplay und die Retro-Optik kaum etwas anhaben können. Für Fans der Reihe ist die Reise nach Silent Hill jeden Cent wert.