"Spy Hunter: Nowhere to Run" Zu Lande, zu Wasser - zu Fuß

"Spy Hunter" - ein Mann und sein Auto kämpfen gegen Terroristen, die Logik und zahlreiche Bugs.

Kenner der Midway-Reihe wissen um die Fähigkeiten des Interceptors. Alle anderen müssen sich so etwas wie eine Eier legende Wollmilchsau auf vier Rädern vorstellen. Ein schmuckes Ding, das viele Kugeln schlucken und noch mehr davon austeilen kann; das sich blitzschnell in ein Speed-Boat oder in ein Motorrad verwandeln kann; und das überhaupt ziemlich fantastisch ist - und trotzdem in den zig dargebotenen Verfolgungsjagden immer wieder von trägen Pickup-Trucks eingeholt wird ... Nicht der einzige Logikfehler in einem Spiel, das dem geneigten PS2-Zocker eigentlich gar keine Zeit lassen will, lange darüber nachzudenken, was ihm hier eigentlich aufgetischt wird.

Hetzt man ausnahmsweise nicht durch enge Straßen, Eisenbahntunnel, eisige Winterlandschaften oder dreckige Abwasserkanäle, geht's - und das ist neu - zu Fuß weiter. Alex Decker heißt der Kerl, der hier gesteuert und von "The Rock" verkörpert wird. Allerdings sieht der virtuelle Muskelprotz nur bedingt seinem realen Vorbild ähnlich, was größtenteils der detailarmen Grafik anzukreiden ist. Dafür ließ man sich an anderer Stelle nicht lumpen und spendierte dem Agenten ein paar spektakuläre Wrestling-Moves, mit denen gegnerischen Soldaten der Geheimorganisation Nostra schnell der Garaus gemacht wird. Wer will, darf natürlich auch zur Waffe greifen, aber das ist aufgrund der drögen Kamerasteuerung meist die schlechtere Wahl ...

Decker muss nicht nur kämpfen, sondern auch Bomben platzieren, Codes knacken, Geschütztürme bedienen und seinen Orientierungssinn in den kahlen Innenlevel beweisen. Zum Glück gibt's ein Radar, das grob die Richtung zum nächsten Missionsziel weist.

Spy Hunter: Nowhere to Run

Hersteller/Vertrieb

Terminal Reality)/Midway

Genre

Action

Plattform

PlayStation2

Preis

ca. 45 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Kleine Zwischensequenzen, die nahtlos zum Spielgeschehen überleiten, sollen "Spy Hunter: Nowhere to Run" einen Hauch von Hollywood verleihen, sind jedoch einerseits ziemlich grob gerendert und andererseits auch noch (in der deutschen Fassung) mies vertont. Warum man nicht die deutsche Synchronstimme von Dwayne "The Rock" Johnson engagierte, lässt ahnen, dass auch Midway nicht mehr Kohle als nötig in das durch und durch mittelmäßige Action-Game investieren wollte. Und weil das gegen Ende hin auch noch unverschämt schwer wird, dürften nicht viele PS2-Besitzer in den Genuss aller freischaltbaren Bonus-Level und -Goodies kommen.

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Gerd Hilber/Teleschau

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