Ein indischer Designer ist mit seiner Idee, eine digitale Version einer Holga-Kamera zu bauen, an die Öffentlichkeit gegangen.
Holga-Kameras sind billig gebaute Mittelformatkameras, die mittlerweile Kultstatus erlangt haben. Charakteristisch für das Fotografieren mit einer Holga ist das erwünscht mangelhafte Ergebnis bei den entwickelten Fotos wie Unschärfe, Überbelichtung, Farbverfälschung sowie Streulicht. Die Holga-Fotografie ist mittlerweile Teil der populären Lomografie-Bewegung.
Auf seiner Webseite diskutiert Saikat Biswas seine Ideen. Er plant, die Kamera mit dem Arbeitstitel Holga D ohne Display auszustatten, sodass die gemachten Fotos erst auf dem Computer betrachtet werden können. Der Fotograf soll dadurch denselben Überraschungseffekt wie bei einer analogen Filmentwicklung haben.
Um das Ganze nach dem Vorbild des Originals so einfach wie möglich zu halten, wird die Kamera ohne viele Funktionen auskommen müssen. Ein Vollformat- oder 1.5-Crop-Sensor ist geplant.
Auch beim Design soll sich die digitale Version an dem Original orientieren. Es wird zwei Drehregler geben, auf denen ISO und die Auslösegeschwindigkeit eingestellt werden können. Man wird außerdem zwischen einem 3:2-Format und einem quadratischen Seitenverhältnis wählen können. Die Blende wird direkt an der Linse eingestellt werden. Dort können auch verschiedene Schablonen angebracht werden, mit denen das Seitenverhältnis der Fotos je nach Wunsch verändert wird. Biswas verspricht, dass auch Ringe in gewünschten Sondergrößen von jedem einfach hergestellt werden können. Es wird des Weiteren zwischen einem Schwarz-Weiß- oder Farbmodus gewählt werden können. Mittels des abnehmbaren Deckels kann die Kamera von einer standardisierten Rechtshänderkamera zu einem Linkshändergerät umfunktioniert werden.
Das geplante Zubehör für die Holga D umfasst einen Objektfinder, ein Miniblitzgerät und eine Blitzlichtvorrichtung zum Anbringen externer Blitzgeräte.
Biswas hofft, dass seine Idee bei Gleichgesinnten, professionellen Fotografen und Kameraherstellern auf Gegenliebe stößt und die Kamera als Open-Source-Projekt weiterentwickelt und letztendlich gebaut werden kann. Weitere Details und Möglichkeiten zum Ideenaustausch mit Saikat Biswas finden sich auf seiner Webseite unter www.saikatbiswas.com.