Nachdem Polaroid seine analogen Sofortbildkameras eingestellt hat, bringt das US-amerikanische Unternehmen Ende des Jahres eine digitale Kamera mit einem eingebauten Sofortdrucker auf den Markt. Wir haben ein Vorserien-Modell ausprobieren können.
Als Polaroid im Jahr 2008 seine analoge Sofortbildkamera einstellte, hat das einen Aufschrei hervorgerufen. Heutzutage verkaufen sich die Sofortbildfilme aus den letzten Lagerbeständen zu immensen Summen. Nun hofft Polaroid mit seiner neuen Digitalkamera Z340 alle Nostalgiker zu besänftigen. Ein wichtiger Punkt für Polaroid war, sich möglichst an das Design des Originals zu halten.
Neu hingegen ist, dass sich oben auf der Kamera ein ausklappbarer LCD-Bildschirm befindet, der als Objektsucher fungiert und auf dem sich auch die aufgenommenen Fotos betrachten lassen. Man muss sich an die Handhabung zwar erst gewöhnen, denn die Z340 besitzt keinen klassischen Objektsucher mehr.
Dass die Kamera nicht mit den leichten, digitalen Minikameras konkurriert, scheint auf der Hand zu liegen, da das Modell einen Drucker integriert hat. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Größe dennoch.
Die wenigen Bedientasten der Kamera sind weit voneinander entfernt. Auch hier hat sich Polaroid an die einfache Bauweise des Originals gehalten.
Das größte Risiko der analogen Polaroidkamera, ein Bild aufgenommen zu haben, das nicht gefällt und somit Papier verschwendet zu haben, wird nun eliminiert. Das Praktische an der digitalen Fotografie ist das Quantitätsprinzip. Mit der neuen Z340 kann man noch einen Schritt weitergehen und vor dem Druck minimale Fotobearbeitungen wie beispielsweise Zuschneiden oder Rand hinzufügen (auch den klassischen weißen Polaroidrahmen) mit der Kamera vornehmen.
Der Druck selbst geht dann auch überraschend flott vonstatten. Von der Aufnahme bis zum eigentlichen, fertigen Ausdruck vergehen nur 30 Sekunden.
Das dazugehörige Druckerpapier im Format 3x4 (Zoll) mit ZINK-Technologie wird ebenfalls auf den Markt gebracht. Die Tinte ist in Form von Kristallen in den Farben Gelb, Zyan und Magenta bereits im Papier integriert und wird durch Wärme aktiviert, sodass das entwickelte Bild entsteht.
Zur Ausstattung der neuen Polaroidkamera gehört ein 14-Millionen-Pixel-Sensor. Die Testfotos erwiesen sich aber nicht als die besten, die mit einer digitalen Kamera gemacht werden können. Aber wer kauft schon eine Polaroidkamera für hochqualitative Fotoaufnahmen? Der Reiz einer Polaroid-Kamera war schon immer ein Hauch von Unschärfe.
Fazit: Die Kamera ist definitiv nicht etwas für jedermann. Für Reisen wird die Kamera sicher zu schwer sein und keine allzu akkuraten Bilder liefern, aber wer etwas Besonderes sucht oder die analoge Polaroid-Technik vermisst, wird die neue Z340 zu schätzen wissen.
Die Kamera soll inklusive zehn Blatt des ZINK Fotopapiers, einer wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterie, einem Ladegerät, einem USB-Kabel sowie einer Halteschlaufe im Dezember 2011 pünktlich zur Weihnachtszeit in die Läden kommen. Ein offizieller Preis für Deutschland wurde noch nicht bekannt gegeben. Polaroid veranschlagt als unverbindliche Preisempfehlung 375 Dollar.