scheibe Leserwünsche

Wie gut, dass die Anwender und Leser unserer Shareware-Artikel immer so gut aufpassen. Sie melden sich sofort, wenn etwas nicht klappt und funktioniert, wenn eine Software den Rechner zum Absturz bringt oder wenn ein Programmierer zwar alle eingehenden Gelder einsammelt, dafür aber keine Vollversionen an die Kunden verschickt. »/ANRISS«

Wie gut, dass die Anwender und Leser unserer Shareware-Artikel immer so gut aufpassen. Sie melden sich sofort, wenn etwas nicht klappt und funktioniert, wenn eine Software den Rechner zum Absturz bringt oder wenn ein Programmierer zwar alle eingehenden Gelder einsammelt, dafür aber keine Vollversionen an die Kunden verschickt. In diesen Fällen können wir das Leserecho an die Entwickler weitergeben oder selbst nachforschen, warum ein Kunde nicht beliefert wird etwa, weil ihm ein spontaner Liebesurlaub mit der Freundin wichtiger ist als die pünktliche Bearbeitung von neu eingegangenen Registrierungswünschen.

Doch es gibt Fälle, da müssen auch wir erst einmal passen, weil wir nicht hellsehen können. Etwa bei Peter K., der uns in einer Mail meldet: »Mensch, passt doch auf. Zwei Dateien von euch sind mit Viren verseucht.« Au weia. Nur: Welche Dateien sind das? Welche Viren wurden gefunden? Welcher Scanner in welcher Version hat das gemeldet? Derzeit werden den Medien oft Viren gemeldet, wo es gar keine gibt. Entweder hat ein Anwender im Virenscanner die sensible heuristische Suche aktiviert, die nur nach verdächtigen Dateien sucht, nicht aber nach den konkreten Viren selbst. Oder sie haben einen Scanner eingesetzt, der Probleme mit EXE-Archiven hat und hier immer wieder einen Trojaner verbellt, wo keiner ist. Die Hersteller dieser Virenscanner sind informiert und basteln derzeit daran, diesen Bug zu beheben.

Auch bei Klaus N. kratzen wir uns erst einmal nachdenklich an den Geheimratsecken. Er schreibt: »Habe Programm X installiert. Mittendrin bricht die Installation ab, weil irgendwelche komischen Sounddateien verlangt werden. Schickt mir die.« Sorry, aber wir müssten schon ganz genau wissen, welche »komischen Sounddateien« da exakt angefordert werden, um helfen zu können. Wahrscheinlich sind es gar keine Sounddateien, sondern irgendwelche Visual-Basic-Runtime-Dateien oder gar die DirectX-Treiber. Leider liegen diese Dateien und Treiber einer Shareware aus Gründen der Platzersparnis oft nicht bei. In der Regel weist daher die Hilfe-Datei auf einen Download-Link im Internet hin. Auch bei Shareware-Programmen. Also heißt es einmal mehr: LDVH »lies das verdammte Handbuch«.

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Einfacher ist mit dem Wunsch von Herfriede K. umzugehen. Die Frührentnerin schreibt: »Auf Ihrer Homepage haben Sie letztens ein nettes kleines Spiel vorgestellt, das ich gerne meinem Enkel kaufen möchte. Bitte geben Sie mir den Preis und Ihre Adresse durch, damit ich das Programm bei Ihnen bestellen kann.« Solche Schreiben und Mails erhalten wir sehr häufig. Immer wieder müssen wir dabei betonen, dass wir die Programme als Journalisten nur vorstellen, sie aber nicht als Händler verkaufen. Bei deutschsprachigen Programmen können wir zwar oft die richtige Bestelladresse vermitteln. Probleme gibt es aber immer wieder bei internationalen Vollversionen. Viele unserer Briefeschreiber haben keine eigene Kreditkarte, um online bei den Programmierern zu bezahlen. Und sie scheuen den Aufwand, Geld von der Hausbank ins Ausland kabeln zu lassen. Dann nehmen sie lieber doch ein anderes Spiel.

Bedauerlich ist, wenn eine Software bei uns tadellos auf mehreren Rechnern funktioniert, um dann bei einem anderen Anwender komplett das System zu zerschießen. Mails wie die von Andreas M. treffen uns sehr: »Die von Ihnen vorgestellte Software hat nach dem Start meinen ganzen Rechner zum Absturz gebracht. Die Registry war weg. Ich musste alle Programme neu aufspielen. Herzlichen Dank.« Dazu ist einmal mehr zu sagen, dass viele Programmierer ihre Neuerfindungen nur auf wenigen Rechnerkonfigurationen testen, bevor sie ins Netz gestellt werden. Da kann es auf dem einen System schon einmal zum GAU kommen, während das Programm auf einem anderen System bestens funktioniert. Es kann aber auch sein, dass ein System auf Grund zahlreicher bereits zuvor installierter Programme schon so desolat ist, dass ein kleiner Funken ausreicht, um die Dynamitstange zu zünden.

Wir empfehlen deswegen vor dem Test eines jeden neuen Programmes: Sichern Sie Ihre Registry und die Systemdateien. Am besten täglich. Und natürlich am besten mit einem Shareware-Programm.

Carsten Scheibe

Typemania@compuserve.com

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