Nach einem Handy-Diebstahl ist guter Rat oft teuer: Zwar wird die kleine SIM-Karte gesperrt, und der Bestohlene erhält eine neue Karte sowie Geheimnummer, das ohne neuen Vertragsabschluss sündhaft teure Telefon ist aber ersatzlos verloren. Für ihn ist ein Handy aus zweiter Hand interessant. Über ein "Second-Handy" sollte auch nachdenken, wer etwas Abwechslung in seinen Telefon-Alltag bringen und je nach Laune oder Outfit mal das sportlich Bunte oder das kleine Schwarze einstecken möchte.
Zum Glück ist der Markt für Gebraucht-Handys riesig. Allein beim Online-Auktionshaus E-Bay stehen Tausende von Geräten aus der Handy-Steinzeit zum Verkauf parat. Doch aufgepasst: Mitunter bekommt der Käufer statt eines Gebrauchtmodells schon mal ein wertloses Dummy zugesandt. Markus Weidner, Redakteur beim Online-Portal Teltarif warnt deshalb: "Vom Handy-Kauf bei E-Bay würde ich Abstand halten". Ein gebrauchtes Mobiltelefon kauft man am besten genau dort, wo man auch gebrauchte Autos oder Waschmaschinen sucht: in den Kleinanzeigen der Tageszeitung.
Test vor dem Kauf wichtig
Grundsätzlich gilt: Das alte Handy vor dem Kauf genau testen, ob es Macken hat. Vorsicht ist angebracht, denn für einen alten Plauderknochen gibt es keine ausreichende Garantie mehr. "Wenn das Gebraucht-Handy nach kurzer Zeit kaputt geht, steht dem Kunden kein oder nur bedingter Anspruch auf Ersatz zu", sagt Arne Wolter vom Portal Handy.de aus Hamburg. Zudem besteht dem Hanseaten zufolge die Gefahr, dass ältere Handy-Modelle nicht kompatibel mit aktueller Software sind.
Für die Preise von Gebraucht-Handys gilt Ähnliches wie bei Computern: Weil die Entwicklung rasant weitergeht und ständig neue Geräte auf den Markt kommen, ist der Preisverfall enorm. Als Faustregel gilt: In jedem Jahr halbiert sich der Wert des Handys. Wie die aktuellen Straßenpreise aussehen, verrat ein kurzer Blick unter E-Bay oder einen Online-Flohmarkt wie www.handy-market.de oder www.gebraucht-handyboerse.de.
Was Sie beim Kauf eines gebrauchten Handys beachten sollten, erfahren in der Checkliste oben links.
Till Wortmann/DigiText
Ausstattung
Ist die Ausstattung komplett? Sind Akku, Ladegerät mit Netzkabel und Gebrauchtanweisung vorhanden?
Schäden
Gibt es äußerlich Schäden wie Kratzer, Beulen oder Absplitterungen? Größere Schrammen am Gehäuse lassen technische Probleme (Platine) befürchten: nicht kaufen! Bei Klappenhandys das Scharnier prüfen.
Akku-Anzeige
Wackelt er, schaltet sich das Handy automatisch aus. Rost am Stromspeicher weist auf gefährliche Feuchtigkeit hin (Kondenswasser). Tipp: Stecken Sie das Ladegerät in die Steckdose und verbinden Sie es mit dem Handy. Zeigt die Akkuanzeige den Ladevorgang an?
Display
Legen Sie Ihre mitgebrachte SIM-Karte ins Handy. Das Display sollte einwandfrei funktionieren.
Kontrollanruf
Rufen Sie jemanden an. Danach lassen Sie sich anrufen. Es sollten keine Probleme bei Gesprächsaufbau und Anrufannahme auftreten.
Gebrandete Handys
Beim Kauf darauf achten, dass es keinen Brand besitzt - meist erkennbar an einem Betreiberlogo und einer auffällig platzierten Taste für den Zugang zum Internetportal des Anbieters. Probleme mit Branding können mit Prepaid-Karten anderer Netzbetreiber auftreten. Die Karten vertragen sich möglicherweise nicht mit den Voreinstellungen des Handys.
Tastentest
Drücken Sie zur Probe alle Tasten nacheinander. Reagieren alle auf den Fingerdruck?
Diebesgut
Lassen Sie sich die Kaufquittung geben, damit Sie wissen, woher das Handy stammt. Denn: Wenn sich das Mobiltelefon später als gestohlen erweist, sind Sie verpflichtet, es an den ursprünglichen Eigentümer zurückzugeben.
Postversand
Bei Postversand unbedingt schriftlich ein Rückgaberecht vereinbaren.